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Schwere Roboter für leichtes Arbeiten

WirtschaftSchwere Roboter für leichtes Arbeiten

Seit 1992 ist Fanuc Deutschland in Neuhausen auf den Fildern beheimatet. Dort arbeitet das Unternehmen an Robotern, die Menschen bei schwerer Arbeit helfen – und dabei leicht zu bedienen sein sollen

Roboter soweit das Auge reicht. In gelb, grün und weiß stehen sie in einer großen Halle. Vom schweren Koloss, der in der Automobilindustrie große Teile bewegt bis hin zu einem Roboter, der eher einer Spinne gleicht und für die Lebensmittelbranche Pralinen sortiert. In der Fabrikautomation, also jener Branche, in der die Arbeit zunehmend von Maschinen automatisiert verrichtet wird und Menschen entlastet werden, ist vieles möglich. Und doch gibt es Stellschrauben, an denen gedreht werden muss. Neben flexibleren Einsatzmöglichkeiten sollen die Roboter zukünftig einfacher zu steuern sein: „Dafür müssen wir die Software weiter optimieren und intuitiver machen“, so Nils Tersteegen, Marketing-Leiter des Automatisierungsspezialisten Fanuc in Deutschland. Ein großes Thema, an dem das Unternehmen akribisch arbeitet.

Bisher ist es für Laien fast unmöglich, Roboter zu bedienen. Um effizient und ökonomisch zu arbeiten, braucht es gezielte Schulungen und Training. Gleichzeitig erschwert das momentan noch den Zugang zu Märkten außerhalb der Industrie – wie Handwerksbetrieben oder der Landwirtschaft. Dort sollen Roboter aber zukünftig das Arbeiten unterstützen. „Die Menschen werden älter, es gibt weniger Fachkräfte. Hier können unsere Roboter einen Beitrag leisten“, sagt Tersteegen. Gelingen soll dies mit bereits bestehenden Technologien, die Schritt für Schritt weiterentwickelt werden. Dazu gehören etwa Software-Programme, die frühzeitig den Verschleiß von Teilen erkennen und dadurch nötige Wartungs-Arbeiten melden, bevor es zu Ausfällen kommt.

Seit 1992 arbeitet Fanuc Deutschland in Neuhausen auf den Fildern an der Fabrikautomation. In den vergangenen 10 Jahren hat sich die Zahl der Beschäftigten auf 475 verdoppelt. Das macht die Niederlassung in der Region Stuttgart inzwischen zur größten Europas. Zum Kerngeschäft gehört die Produktion von Industrie-Robotern für verschiedene Anwendungen und Branchen – etwa dem Karosseriebau, der Batteriemontage und der Lebensmittelindustrie. Aber auch Steuerungen für Werkzeugmaschinen und Maschinen hat das japanische Unternehmen im Angebot.

Fanuc ist die Stückzahl betreffend Marktführer in der Robotik und wird am Standort Neuhausen immer größer. Das hängt nicht zuletzt mit dem regionalen Umfeld zusammen: „Wir finden in der Region Stuttgart sehr gute Bedingungen vor. Die Verkehrs-Anbindung in Neuhausen ist ein großer Vorteil. Auch sind viele unserer Kunden im süddeutschen Raum angesiedelt und damit schnell zu erreichen“, gibt sich Marketing-Leiter Nils Tersteegen mit den Bedingungen am Wirtschaftsstandort Region Stuttgart zufrieden. Speziell Kundenbedürfnisse und Service-Leistungen seien bei technischen Produkten ein Schlüssel-Faktor: Schnelligkeit sei gefragt, wenn Roboter den Betrieb einstellen oder Installationen notwendig sind. Durch die verkehrsgünstige Lage und den Anschluss zum Autobahn- und Flugnetz sei dies jederzeit gewährleistet.

Und doch geht es bei Fanuc nicht nur um Geschwindigkeit. Stets spielt der Gedanke mit, die Sicherheit der Menschen, die täglich mit Maschinen und Robotern arbeiten, zu erhöhen. Ein Beispiel dafür lässt sich in einer weiteren Halle beobachten: Dort steht ein kleiner Roboter neben einer dröhnenden Spritzgussmaschine. Normalerweise müsste hier ein Mensch nach erfolgreicher Produktion von Kunststoffteilen in die heiße Maschine greifen, um etwa eine Werkzeug-Form im Inneren der Maschine auszutauschen. In diesem Fall findet der Austausch automatisiert statt. Mithilfe eines passenden „Greifers“ holt der Roboter eine Form aus der Maschine und setzt eine Neue ein. Ein Mitarbeitender kann sich währenddessen um die Einstellungen des nächsten Durchlaufs kümmern. Das spart Zeit und erhöht die Sicherheit der Beschäftigten.

Momentan baut Fanuc ein neues Technik-Zentrum in Neuhausen. Ab Sommer sollen dort ganze Komponenten aus Robotern, Steuerungen und Zubehören so aufgebaut werden, wie sie in den Produktionshallen von Automobilherstellern weltweit gebraucht werden. Das so genannte Technikum wird dann zum Treffpunkt von Ingenieur*innen, Fanuc-Mitarbeitenden und Geschäftspartner*innen, um an der besten Lösung für einen funktionierenden und automatisierten Ablauf zu tüfteln. Der Robotik gehört die Zukunft. Es bleibt spannend, wie sie in den Hallen der Firma Fanuc in Neuhausen auf den Fildern weiterentwickelt wird.


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