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Schuppenflechte: Nicht ansteckend, aber psychisch belastend

LebenGesundheitSchuppenflechte: Nicht ansteckend, aber psychisch belastend

Kälte und Heizungsluft führen im Winter häufig zu trockener Haut. Sie juckt und schuppt. Wer an diesen Symptomen leidet, kann aber auch an einer Schuppenflechte (Psoriasis) erkrankt sein. Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung ist erblich bedingt und nicht ansteckend, aber kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Betroffene fühlen sich oft ausgegrenzt und stigmatisiert. Trotz Corona steigt die Anzahl der erkrankten Menschen in Stuttgart das vierte Jahr in Folge.

Stuttgart.| Etwa zwei Prozent der Bevölkerung leiden unter der Hauterkrankung Schuppenflechte. Landesweit registrierte die AOK Baden-Württemberg im Jahr 2020 über 70.000 Versicherte, die sich aufgrund von Schuppenflechte in ärztliche Behandlung begaben. In Stuttgart steigt die Zahl an registrierten Neuerkrankungen das vierte Jahr in Folge auf knapp 2.800 AOK-Versicherte – 271 mehr als 2016. Besonders betroffen sind die 50- bis 65-Jährigen. Kinder erkranken selten. Männer und Frauen erkranken etwa gleich häufig.

„Schuppenflechte ist eine chronische Erkrankung mit klassischen Hautveränderungen, die durch eine Entzündung im Körper, meist roten Flecken und einer sich schuppenden Haut gekennzeichnet ist. Es gibt verschiedene Formen, klassischerweise tritt sie an der Haut über Ellbogen und Knien auf, dort entstehen rote Flecken mit weißen Schuppen“, erklärt Dr. Gudula Kirtschig, Ärztin bei der AOK. Schuppung der Kopfhaut, Risse und Schuppen hinter den Ohren sind nicht unüblich. Bei manchen Menschen können aber auch die Nägel und Gelenke betroffen sein. Grundsätzlich kann die Schuppenflechte überall am Körper auftreten. Eine Ansteckungsgefahr besteht jedoch nicht.

Schuppenflechte meist erblich bedingt. „Die Schuppenflechte beruht auf einer erblichen Veranlagung. Kombiniert mit bestimmten Auslösern wie Stress, Infekten, bestimmten Medikamente und mechanischen Reizen auf der Haut wird Psoriasis manifestiert. Die Krankheit tritt nicht bei jedem auf, der die Veranlagung hat. Grundsätzlich kann aber jeder, der die Veranlagung in sich trägt, in jedem Alter eine Schuppenflechte entwickeln“, beschreibt die AOK-Expertin Dr. Kirtschig das Krankheitsbild.

Bei Therapie und Behandlung ist gezielte Hautpflege wichtig. „Grundsätzlich gilt, dass die Haut gut gepflegt werden sollte. Ideal sind rückfettende Ölbäder, Duschöle, Fettsalben oder fettreiche Cremes. Abschuppende Salben, die Harnstoff oder Salicylsäure enthalten, vermindern die Schuppung“, betont Dr. Gudula Kirtschig. „Bei ausgeprägteren Formen kommen UV-Lichtbehandlungen und systemische Medikamente wie Methotrexat und Biologica zum Einsatz. Für die Kopfschuppung bestehen spezielle Shampoos und Kopfhautpräparate, die teilweise frei erhältlich sind,“ erklärt AOK-Ärztin weiter.

Psychisch oft belastend. Da eine ursächliche Behandlung der Schuppenflechte nicht möglich ist, kann die Hautkrankheit die Lebensqualität erheblich einschränken. „Durch die Hautveränderungen können sich Menschen unwohl und unattraktiv fühlen. Das kann zusätzlich Stress erzeugen. Werden die Betroffenen aufgrund ihrer Schuppenflechte von ihren Mitmenschen ausgegrenzt, kann das seelisch sehr belastend sein. Im schlimmsten Fall kann diese Stigmatisierung und Ausgrenzung zu Depressionen und Angststörungen führen,“ so Dr. Gudula Kirtschig abschließend. Aus diesem Grund ist es wichtig für die Hauterkrankung in der Gesellschaft zu sensibilisieren. Die AOK Baden-Württemberg fördert mit ihrem Rheumatologievertrag eine gute Vernetzung aller an der Behandlung beteiligten Fachärzte in enger Abstimmung mit dem Hausarzt. Ziel ist eine frühzeitige Diagnosestellung und die schnelle Einleitung der Behandlung.


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