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StartVeranstaltungAusstellungen / MärkteNeue Ausstellung „nicht eintönig“ in städtischer Galerie eröffnet

Neue Ausstellung „nicht eintönig“ in städtischer Galerie eröffnet

VeranstaltungAusstellungen / MärkteNeue Ausstellung „nicht eintönig“ in städtischer Galerie eröffnet

Farbe steht im Mittelpunkt der neuen Ausstellung „nicht eintönig“. Die Künstler Günther Holder, Matthias Lutzeyer und Rainer Splitt setzen sich in besonderer Form mit ihr auseinander.

Ostfildern.| Das Interesse der Kunstbegeisterten war schon am ersten Öffnungstag der neuen Ausstellung „nicht eintönig“ am vergangenen Sonntag groß. Die Gäste in der städtischen Galerie im Stadthaus nutzten auch die Möglichkeit, mit den anwesenden Künstlern ins Gespräch zu kommen. In den Werken von Matthias Lutzeyer und Rainer Splitt ist die Farbe selbst das geformte Material, die Farbe ist wörtlich die Form. Sie wird also in den beiden Bedeutungen verwendet, die „Farbe“ im Deutschen hat: einerseits optische Eigenschaft, andererseits greifbares Material. Matthias Lutzeyer schafft seine Werke aus einer Mischung aus Rußschwarz und Leinöl, die er durchknetet und zu abstrakten Gebilden an der Wand oder auf dem Boden formt. Ihre grobe, raue Oberfläche wirkt wie erstarrte Lava, das Anthrazit der Masse hat durch Lichteinfall zahlreiche Abstufungen. Die Arbeiten lassen an urwüchsige Kraft oder brodelnde Gefahr unter der harten Oberfläche denken. Auch Lutzeyers großer schwarzer Würfel in der Mitte des Raums ist zwar einerseits abstrakt, bietet aber auch zahlreiche Anregungen zur Erforschung der subtilen Farben und Formen, zum Nachspüren von haptischen Eigenschaften und zur Assoziation und Interpretation – wie bei allen Werken der Ausstellung.

Ähnlich vielfältig inspiriert der „Farbguss“ von Rainer Splitt. Er bildet eine intensiv türkisblaue Lache an der Treppe im Galerieraum. Dazu goss der Künstler 140 Kilogramm intensiv gefärbtes Epoxidharz auf den Boden. Die glänzende Oberfläche und der wie zufällig wirkende Umriss wecken Assoziationen an ausgelaufene, noch feuchte Farbe. Rainer Splitts Farbgüsse lenken nach der ersten Überraschung die Aufmerksamkeit subtil auf ihre Umgebung. Oft platziert er sie an unbeachteten Stellen der Architektur. In der städtischen Galerie umfließt der Farbguss teilweise den Fuß der Treppe und versperrt den direkten Weg in den großen Raum. Er setzt sich unter dem Treppenabsatz fort, lenkt den Blick – sicher für viele zum ersten Mal – unter die Treppe und schimmert durch die Stufen.

Anders geht Günther Holder vor. Seine Werkgruppe „Segmente“ mit leuchtenden, glänzenden Oberflächen besteht aus organischen, gewölbten Formen, an denen er an mehreren Stellen Segmente abgeschnitten hat. So entstanden ganz unterschiedlich geformte Objekte. Die gewölbten Außenseiten hat der Künstler hochglänzend lackiert und somit Farbe an der Oberfläche eingesetzt. Die Schnittstellen dagegen sind naturbelassen und geben den Blick auf das Material im Inneren frei: verleimte Hölzer mit ihren Jahresringen.

Besucher der Galerie sollten sich die Zeit für mehr als einen schnell taxierenden Blick auf die Werke der drei Künstler nehmen, denn die Ausstellung – bis 22. März zu sehen – ist, wie ihr Titel verspricht, „nicht eintönig“. Die am Eröffnungstag wegen Krankheit verschobene Video-Einführung von Julia Galandi-Pascual vom Museum PEAC in Freiburg wird demnächst in der Galerie und auf www.ostfildern.de/galerie zu sehen sein.

Die Galerie im Stadthaus ist dienstags und donnerstags von 15 bis 19 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet, an Feiertagen geschlossen. Der Eintritt ist frei. Für Erwachsene und Jugendliche gibt es am Sonntag, 6. Februar, und am Sonntag, 13. März, jeweils ab 16 Uhr kostenfreie Führungen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Der Zugang zur Ausstellung ist entsprechend den aktuellen Corona- Bestimmungen möglich. Mehr dazu gibt es unter www.ostfildern.de/galerie.


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