Gemeinderat beschließt weiteren Rangrücktritt der Stadt
Böblingen.| Aufgrund unsachgemäß ausgeführter Geothermiebohrungen kam es im Stadtgebiet Böblingen zu Erdhebungen, die erhebliche Schäden an Gebäuden, aber auch an Ver- und Entsorgungsleitungen der Stadtentwässerung Böblingen (SEBB) und der Stadtwerke Böblingen (SWBB) verursacht haben.
Damit die Summe, die zur Regulierung von Schäden durch den Versicherer zur Verfügung steht, für die privaten Eigentümer nicht zusätzlich durch gleichrangige Forderungen der öffentlichen Hand belastet wird, hat der Böblinger Gemeinderat in seiner Sitzung vom 18. März 2020 beschlossen:
Die Stadtentwässerung Böblingen (SEBB) tritt auch für den südlichen Bereich im Rang zurück. Die Stadt Böblingen wird als Gesellschafter darauf hinwirken, dass dies auch die Stadtwerke Böblingen (SWBB) tun. Der Rücktritt im Rang ist kein Verzicht der Forderungen gegenüber dem Versicherer, sie lässt jedoch den Privaten den Vortritt bei der Regulierung.
Die Forderungen belaufen sich im Bereich Süd für die SEBB auf 116.000 Euro und für die SWBB auf 338.000 Euro. Da es voraussichtlich zu einer Quotierung bei der Schadensregulierung kommt, wird der tatsächliche Betrag geringer sein.
Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz betonte: „Damit ist erneut eine wichtige Etappe zugunsten der Betroffenen in Böblingen geschafft. So entsteht auch für den südlichen Bereich mehr und mehr die nötige Planungssicherheit und Perspektive. Allerdings ist es bedauerlich, dass die Gutachten von Land und Allianz mit Blick auf die Anzahl der Hebungszentren zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen.“
Landkreis und Stadt Böblingen hatten sich gemeinsam dafür stark gemacht, dass die Regelung des Rangrücktritts der Behörden hinter der Forderung Privater hier im südlichen Bereich genauso Anwendung findet wie zuvor im nördlichen Hebungsgebiet.