- Kreditneugeschäft wächst trotz schwieriger Rahmenbedingungen am Wohnungsmarkt um 17,6 Prozent. Bestand der Baudarlehen legt deutlich zu.
- Zuwächse in der Personen- sowie in der Schaden- und Unfallversicherung. Adam Riese steigert Bruttobeitragsbestand um knapp 29 Prozent.
- Ertragslage nach IFRS-Rechnungslegung auch im dritten Quartal durch hohe Elementarschäden belastet; HGB-Ergebnis der W&W AG weiterhin stabil nach Plan.
- W&W-Vorstandsvorsitzender Jürgen A. Junker: „Trotz der schwachen Konjunktur in Deutschland und vieler Belastungen, die Unternehmen wie Endverbraucherinnen und -verbraucher verunsichern, ist die W&W-Gruppe operativ überzeugend auf Kurs.“
Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) hat in den ersten neun Monaten 2024 in ihrem Geschäft Kurs gehalten und unter anderem wichtige Bestandsgrößen weiter gesteigert. Besonders dynamisch entwickelt sich unverändert das Kreditneugeschäft im Segment Wohnen, das bis Ende September 2024 einen Zuwachs von 17,6 Prozent erreichte. Die Ergebnisentwicklung nach IFRS war vor allem im zweiten, aber auch noch im dritten Quartal 2024 durch massive Schadenbelastungen infolge zahlreicher Unwetter im Kernversicherungsgebiet der W&W-Gruppe sowie durch deutlich höhere Schaden-Regulierungskosten belastet. Trotz der hohen Schäden weist der Konzern nach neun Monaten einen Überschuss von 5 Millionen Euro aus (Vorjahreszeitraum: 101 Millionen Euro), nachdem das Konzernergebnis im Halbjahr noch negativ gewesen war. Das Ergebnis der W&W AG nach Rechnungslegung HGB entwickelt sich weiterhin positiv und stabil nach Plan.
Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender der W&W AG: „Die W&W-Gruppe ist in ihrem Geschäft weiterhin überzeugend auf Kurs, und dies trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland, vieler wenig förderlicher politischer Entscheidungen oder ausbleibender Weichenstellungen, was die Bürgerinnen und Bürger sowie die Wirtschaft zunehmend verunsichert. Es zeigt sich, dass die Menschen wieder mehr in Wohneigentum investieren, verstärkt Bestandsimmobilien kaufen und etwas für den Werterhalt ihrer Immobilien tun. Begünstigt wird die Entwicklung durch im Vergleich zum Vorjahr niedrigere Zinsen, höhere Realeinkommen und die Erwartung weiter steigender Mieten. Der Wohnungsneubau bleibt auf niedrigem Niveau. Dies scheint Folge der Unsicherheit aufgrund des sehr niedrigen Neubauvolumens und der Erwartung weiter steigender Mieten zu sein. In der Schaden-/ Unfallversicherung konnten wir im Firmen-, Privat- und Kfz-Geschäft ebenfalls deutlich zulegen. Unverändert gilt, dass sich alles, was wir selbst beeinflussen können, positiv entwickelt. Kundenorientierung, gerade in unsicheren Zeiten wie diesen, sowie Kosteneffizienz und weitere Substanzsteigerung bleiben im aktuellen Umfeld unsere wichtigsten Orientierungsgrößen. Gleichzeitig achten wir sehr darauf, im Sinne der Kundinnen und Kunden den nochmals stark gestiegenen Kosten für die Schadenregulierung – etwa bei Kfz-Werkstätten mit deutlich zu hohen Stundensätzen – entgegenzuwirken. Nicht zuletzt sehen wir uns – wie alle Erstversicherer – mit einer deutlich veränderten Geschäftspolitik der Rückversicherer konfrontiert.“
Entwicklung der Geschäftsfelder in den ersten neun Monaten 2024
Geschäftsfeld Wohnen
Im Geschäftsfeld Wohnen erreichte das Kreditneugeschäft (einschließlich Vermittlungen ins Fremdbuch) in den ersten neun Monaten dieses Jahres 3,39 Milliarden Euro, ein Plus von 17,6 Prozent gegenüber dem Wert im Vorjahreszeitraum (2,89 Milliarden Euro). Mit dieser erfreulichen Entwicklung festigte die W&W-Gruppe ihre Marktposition.
Bei der Wüstenrot Bausparkasse erhöhten sich die Auszahlungen von Bauspardarlehen um 40,9 Prozent auf 786,1 Millionen Euro nach 557,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Bausparneugeschäft (brutto) belief sich auf 8,25 Milliarden Euro und blieb wie in der gesamten Branche unter der zinsbedingt sehr starken Entwicklung des Vorjahres (erste neun Monate 2023: 14,25 Milliarden Euro).
Im 100. Jubiläumsjahr wurden Zuwächse auf ein neues Rekordniveau im eingelösten Vertrags- und Kundenkreditbestand sowie bei den außerkollektiven Einlagen erzielt. Der eingelöste Vertragsbestand konnte auf 129,3 Milliarden Euro (plus 4,4 Prozent), der Kundenkreditbestand auf 28,04 Milliarden Euro (plus 7,5 Prozent) und der außerkollektive Einlagenbestand auf 6,3 Milliarden Euro (plus 137,5 Prozent) ausgebaut werden.
Geschäftsfeld Versichern
Bei der Württembergischen Lebensversicherung ging das Neugeschäft nach Beitragssumme in den ersten drei Quartalen 2024 auf 2,37 Milliarden Euro zurück (erste neun Monate 2023: 2,44 Milliarden Euro, das entspricht -3,1 Prozent). Überdurchschnittlich schnitt erneut die betriebliche Altersvorsorge ab, deren Neugeschäft nach Beitragssumme mit 834 Millionen Euro stabil blieb. Dies ist angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage der meisten Unternehmen umso bemerkenswerter. Weiterhin positiv entwickelt sich der Jahresneubeitrag der Württembergischen Krankenversicherung, der in den ersten neun Monaten einen Zuwachs von gut 21 Prozent zeigte.
In der Württembergischen Versicherung, der Schaden-/Unfallversicherung, stiegen die gebuchten Bruttobeiträge von Januar bis September 2024 um 7,5 Prozent auf 2,35 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 2,18 Milliarden Euro). Alle drei Sparten, Privatkunden, Kfz und Firmenkunden, blieben auf Wachstumskurs. Das Neu- und Ersatzgeschäft, gemessen am Jahresbestandsbeitrag, stieg per 30. September um 3,1 Prozent auf 361 Millionen Euro (erste neun Monate 2023: 350 Millionen Euro).
Jürgen A. Junker: „Das versicherungstechnische Ergebnis der ersten neun Monate ist nicht nur von hohen Elementarschäden aufgrund der Unwetter über die Sommermonate gekennzeichnet, die wir bilanziell vollständig verarbeitet haben. Die Kostenentwicklung gerade im Kfz-Gewerbe ist schon lange nicht mehr nur mit der Inflation zu erklären. Sie hat Ausmaße angenommen, die Beitragsanpassungen in der gesamten Branche leider unausweichlich machen. Die Zeche dieser Entwicklung zahlen am Ende bedauerlicherweise die Versicherten.“
Ausblick auf das Gesamtjahr 2024
Die W&W-Gruppe bestätigt die Erwartung, dass der Vorsorgekonzern im Gesamtjahr 2024 aufgrund der hohen Elementarschäden sowie der Auswirkungen der stark gestiegenen Kosten zur Regulierung von Schäden einen Jahresüberschuss nach IFRS deutlich unter dem Vorjahreswert von 141 Millionen Euro ausweisen wird. Der HGB-Überschuss der W&W AG wird dagegen auf dem guten Planniveau von 130 Millionen Euro erwartet. Voraussetzung ist, dass es im vierten Quartal zu keinen Verwerfungen an den Kapital- und Finanzmärkten, keinen konjunkturellen Einbrüchen und zu keinen weiteren großen Schadenereignissen kommt.