Der Landkreis Ludwigsburg plant eine neue Unterkunft für Geflüchtete im Stadtteil Hoheneck. In der Hackstraße soll eine vorläufige Unterbringung entstehen, die Platz für bis zu 114 Personen bietet. Um über die Details zu informieren, lädt die Stadtverwaltung alle Interessierten am Montag, 21. Oktober, zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr in der Gemeindehalle in Hoheneck, Badstraße 15.
Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht wird gemeinsam mit Vertreter*innen des Landkreises über die Belegung, Betreuung sowie das Sicherheitskonzept informieren und Einblicke in die zeitliche Planung des Bauprojekts geben. Im Anschluss haben Teilnehmende die Gelegenheit, mit der Stadtverwaltung und dem Landkreis ins Gespräch zu kommen und Fragen zu stellen.
Die endgültige Genehmigung des Bauvorhabens durch die Stadt Ludwigsburg steht noch aus. In den letzten Wochen sind zahlreiche Rückmeldungen und Bedenken aus der Bürgerschaft eingegangen, die derzeit geprüft werden. Im Rahmen eines solchen Genehmigungsverfahrens ist es üblich, dass die Baurechtsbehörde eingehende Einwände sammelt und an den Bauherrn weiterleitet, der daraufhin entscheidet, ob und wie die Planung angepasst werden muss. Seitens des Landkreises müssen keine politischen Gremien an der Entscheidung beteiligt werden, da es sich um eine staatliche Pflichtaufgabe handelt. Das Land hat dem Bau der Unterkunft zugestimmt.
Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht betont: „Neben dem rechtlichen Aspekt gibt es auch den gesellschaftspolitischen, der für mich noch wichtiger ist. Natürlich sprechen wir intensiv mit unserem Gemeinderat und mit dem Landratsamt, wie wir eine vernünftige, faire und transparente Lösung für den Stadtteil finden können. Aber natürlich setzt uns das Recht auch gewisse Grenzen, da muss man ehrlich sein. Es braucht jetzt eine ruhige Kommunikation, einen Dialog, um eine Lösung zu finden, die eine Chance auf Akzeptanz im Stadtteil hat.“
Geplant ist die Fertigstellung der vorläufigen Unterkunft des Landkreises für 2026. Mit diesem Bauvorhaben verzichtet dieser auf die ursprünglich geplanten Containerunterkünfte am Kugelberg.
In Deutschland erfolgt die Aufnahme geflüchteter Menschen in einem dreistufigen Verfahren. Zunächst durchlaufen sie die Landeserstaufnahmestellen, bevor sie im zweiten Schritt auf die Landkreise verteilt werden. Dort werden sie in vorläufigen Unterbringungen untergebracht, bis ihr Asylverfahren abgeschlossen ist – maximal jedoch für 24 Monate. Solche Unterkünfte sind im gesamten Landkreis verteilt. Im dritten Schritt erfolgt dann die Verteilung der Geflüchteten auf die Kommunen, darunter auch Ludwigsburg, in der sogenannten Anschlussunterbringung.