Verwaltungschefs von Mühlacker, Illingen und Vaihingen/Enz machen sich für eine Verlängerung über die Kreis-, Regions- und Regierungsbezirksgrenzen hinaus stark
Mühlacker/Vaihingen an der Enz/Illingen.| Die Verlängerung der S5 von Bietigheim-Bissingen nach Vaihingen/Enz (Fernbahnhof) wäre eine sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV-Angebot der Region. Denn damit kämen Pendler von Stuttgart aus über Zuffenhausen, Feuerbach, Kornwestheim, Ludwigsburg, Asperg, Tamm und Bietigheim-Bissingen auch nach Sachsenheim, Sersheim nach Vaihingen/ Enz und – so die wünschenswerteste Vision – weiter über Illingen und Mühlacker in Richtung Bretten und Karlsruhe / Heidelberg. Jetzt trafen sich die Bürgermeister von Vaihingen an der Enz, Illingen und Mühlacker zu einem Sechs-Augen-Gespräch in Mühlacker. Sowohl Oberbürgermeister Frank Schneider (Mühlacker), als auch Bürgermeister Armin Pioch (Illingen) und Oberbürgermeister Uwe Skrzypek (Vaihingen an der Enz) haben großes Interesse an der grundsätzlichen Prüfung einer Verlängerung der Bahnstrecke über die Kreisgrenzen hinaus im Rahmen der Machbarkeitsstudie des Verbands Region Stuttgart.
Es liege nahe, die Möglichkeit zu überdenken, die S-Bahn nicht in Vaihingen an der Enz enden zu lassen. Eine Verlängerung nach Illingen und Mühlacker verbinde den Kreis Ludwigsburg mit dem Enzkreis. Das hätte nicht nur bauliche Vorteile. Auch Illingen und Mühlacker wären langfristig angebunden an die Region Stuttgart, an große Arbeitgeber-Stätten in Feuerbach und Zuffenhausen. Die S-Bahn würde die Region mehr zusammenwachsen lassen, die Bundesstraßen B35 und B10 entlasten. Selbst Pendler aus den westlichen Landesteilen kämen autofrei in Richtung Landeshauptstadt.
Grundlage dieses Planes könnte eine Machbarkeitsstudie von vor zehn Jahren sein. Danach reduziert sich bei einer Verlängerung über Vaihingen hinaus der Aufwand für Wendegleise in Vaihingen. Die Varianten unter Einbeziehung von Illingen und Mülacker erfordern demnach lediglich die Anpassung von Bahnsteighöhen in Teilbereichen sowie den Bau eines Aufzuges am Bahnhof Mühlacker. Neue Wendegleise oder gar Gleichwechsel würden nicht benötigt.
Dass die S-Bahn dabei Kreisgrenzen passiert, sollte in den Augen der Bürgermeister kein Hindernis sein. “Auch die Pendler überfahren diese Grenze Tag für Tag tausendfach”, so Armin Pioch. Perspektivisch wird diese Zahl in den kommenden Jahren zunehmen.
Die Variante West-Verlängerung hätte auch laut der Studie aus dem Jahr 2013 noch einen weiteren Pluspunkt: Während auf Vaihinger Gemarkung kaum Platz für den Neubau weiterer eisenbahntechnischer Betriebseinheiten ist, wäre das Gelände am Bahnhof Mühlacker groß genug. “Allerdings muss gesichert sein, dass die Kosten dafür nicht die Kommune zu tragen hat”, so Frank Schneider.
Die drei Verwaltungschefs vereinbarten, die Pläne bei einem Termin mit dem zuständigen Regionalverband zu erörtern. “Wir halten es für überaus sinnvoll, wenn die Möglichkeit der Erweiterung über die Kreisgrenzen hinaus in die aktuelle Machbarkeitsstudie einfließt”, erklärten Schneider, Skrzypek und Pioch in einer gemeinsamen Erklärung.