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StartAktuellGemeinschaftsunternehmen Energiewende Region Ludwigsburg gegründet

Gemeinschaftsunternehmen Energiewende Region Ludwigsburg gegründet

AktuellGemeinschaftsunternehmen Energiewende Region Ludwigsburg gegründet

„Wir heben das Potenzial der Sonne … und bringen die Energiewende in die Fläche!“

Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim und Kreissparkasse Ludwigsburg haben im Juli 2024 das Gemeinschaftsunternehmen Energiewende Region Ludwigsburg GmbH & Co. KG gegründet. Das neue Unternehmen verfolgt mit seiner Initiative „VOLL KOLLEKT“ das Ziel, mittels Photovoltaik-Anlagen den Beitrag zur Nutzung regenerativer Energiequellen im Landkreis Projekt für Projekt auszubauen. Mit Blick auf das „enorme PV-Potenzial“ betonen die Gründer voller Zuversicht: „Wir heben das Potenzial der Sonne und bringen die Energiewende in die Fläche!“

Ludwigsburg.| Das hat es in Baden-Württemberg bislang so noch nicht gegeben!: Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH (SWLB) und die Kreissparkasse Ludwigsburg feiern mit der Gründung ihres Gemeinschaftsunternehmens „Energiewende Region Ludwigs- burg GmbH & Co. KG“ und dessen strategischer Ausrichtung eine Premiere im Südwesten. Heute haben die beiden Partner das Geschäftsmodell des neuen Unternehmens und die damit verbundenen ambitionierten Ziele bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt. Kern-Motivation beider Partner und ihre gemeinsame Überzeu- gung liegen darin, durch die im Landkreis Ludwigsburg realisierten Projekte einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten zu können.

Das Gemeinschaftsunternehmen macht sich die Entwicklung und Errichtung sowie den Betrieb von Energieerzeugungsanlagen aus erneuerbaren Energien zur Aufgabe. Zu Beginn

steht Photovoltaik im Fokus. Mit dem Slogan „VOLL KOLLEKT“ startet das neue Unterneh- men eine Initiative, deren Ziel es ist, Flächen zur Erzeugung photovoltaischer Energie zu gewinnen.

Zu Geschäftsführern der „Energiewende Region Ludwigsburg GmbH & Co. KG“ wurden Dr. Denis Wohlfeld (Stadtwerke) und Alexander Binder (Kreissparkasse) bestellt. Wohlfeld ist für die Technik zuständig, Binder verantwortet die kaufmännische Betriebsführung und den Vertrieb.

Die beiden Geschäftsführer teilen ihren Stolz auf das paritätisch ausgestaltete Gemein- schaftsunternehmen und die damit verbundene Zuversicht mit den Vertretern der beiden Partner, die man getrost als die „Gründerväter“ des neuen Unternehmens sehen darf: von Seiten der Kreissparkasse sind das Dr. Heinz-Werner Schulte (Vorsitzender des Vorstands) und Landrat Dietmar Allgaier (Vorsitzender des Verwaltungsrats). Für die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim sind hier Christian Schneider (Vorsitzender der Geschäftsfüh- rung), Johannes Rager (Mitglied der Geschäftsführung) und Dr. Matthias Knecht (Ober- bürgermeister von Ludwigsburg und Vorsitzender des Aufsichtsrats der SWLB) zu nennen.

Mit ihren Statements haben die „Gründerväter“ das Gemeinschaftsunternehmen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und beschrieben und doch alle gemeinsam einen inhaltlich roten Faden gesponnen, indem sie betonten: „Wir heben das Potenzial der Sonne und bringen die Energiewende in die Fläche!“

Dr. Heinz-Werner Schulte, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Ludwigsburg

Mit den Worten: „Es ist Zeit, neue Handlungsfelder zu erschließen und nutzbar zu machen“, begann Dr. Heinz-Werner Schulte seinen Vortrag. Das Gemeinschaftsunternehmen habe, so Schulte, „nicht nur Premieren-, sondern auch Vorbildcharakter“ und eröffne „auf dem Gebiet der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien große, nachhaltige Chancen etwa beim Engagement vor Ort‘“.

Handlungsfelder zur neuen Nachhaltigkeitsstrategie

Schulte wies zunächst darauf hin, dass Nachhaltigkeit in der Sparkassen-Finanzgruppe „grundsätzlich einen sehr hohen Stellenwert“ habe. Die Sparkassen haben für sich, so Schulte „eine Reihe von entscheidenden Handlungsfeldern definiert, die zusammen die Nachhaltigkeitsstrategie prägen.“

Transformation zur Nachhaltigkeit

Der Vorstandsvorsitzende des marktführenden Finanzinstituts im Landkreis betonte, „dass die Transformation zur nachhaltigen Aufstellung, auch und gerade des deutschen Mittel- standes, eine der größten Herausforderungen der Dekade“ ist. Die Kreissparkasse sei traditionell „starker und wichtiger Partner des Mittelstandes“. Der Mittelstand wiederum bilde nicht nur das Rückgrat der heimischen Wirtschaft, sondern spiele bei der anstehenden Transformation eine zentrale Rolle.

Nach seinen Ausführungen zu den generellen Rahmenbedingungen ging Schulte auf die Kreissparkasse und ihre Partnerschaft im neu gegründeten Gemeinschaftsunternehmen ein.

„Die Herausforderungen des Klimawandels und der Energiekrise erfordern“, so Schulte, „von den Energieversorgern schnelle und kapitalintensive Investitionen in erneuerbare Energien. Gleichzeitig rückt bei vielen Unternehmen nachhaltiges Denken und Handeln zunehmend in den Fokus.“

Förderung regionaler Prosperität

„Für den heimischen Mittelstand sind wir Finanzierungspartner Nummer eins“, sagte Schulte und fügte an, dass die Kreissparkasse in diesem Bereich mit rund 41 Prozent den größten Marktanteil unter den Wettbewerbern halte. Kein anderer Finanzdienstleister sei bei den nach IHK-Angaben knapp 21.000 Unternehmen im Landkreis so stark vertreten wie die Kreissparkasse „Ende 2023 wurden bei uns rund 12.600 Businesskonten geführt – so viel wie bei keinem anderen Finanzdienstleister“, so Schulte. Damit spürt die Kreissparkasse die Verantwortung, die heimische Wirtschaft vielfältig zu unterstützen.

Konkret bedeute diese Unterstützung seitens der Kreissparkasse etwa den Einsatz von „Energieberatern“. Zudem steht die Kreissparkasse als starker Partner bei der Finanzierung regenerativer Energieprojekte Kunden zur Seite. So fördere das Finanzinstitut, so Schulte, bereits seit 2004 Projekte im Bereich Bioenergie, PV-Anlagen, Wärme- und Kälteversorgung, Ressourcen- und Materialeffizienz sowie Energieeffizientes Bauen / Sanieren. „Dank dieser fast 20-jährigen Expertise haben wir einen großen Erfahrungsschatz und viel Know-how sammeln können“, sagte Schulte. In Zahlen ausgedrückt: „Im Jahr 2022 sind rund ein Drittel des Fördermittel-Neugeschäfts (absolut 28,2 Millionen Euro) für investive Maßnahmen im Bereich Umwelt und Erneuerbare Energien verwendet worden. Im vergangenen Jahr 2023 betrug das Förderkreditvolumen für ökologische Zwecke sogar 38,2 Millionen Euro und machte damit 41 Prozent des gesamten Förderkredit-Neugeschäfts in 2023 aus.

Vor diesem Hintergrund müsse man, so Schulte, sehen, dass eine der wichtigsten Aufgaben der Kreissparkasse Ludwigsburg für sie darin bestehe, „die regionale Prosperität im Landkreis zu fördern“. Das gelte schwerpunktmäßig für den Bereich Nachhaltigkeit.

Schulte unterstrich in diesem Zusammenhang, dass die Kreissparkasse selber Nachhaltigkeit auf sehr vielen verschiedenen Ebenen denke und gestalte. So habe sich das Finanzinstitut durch die Unterzeichnung der „Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreund- liches und nachhaltiges Wirtschaften“ dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2035 die CO2-Neu- tralität erreicht zu haben, so Schulte.

Nachhaltigkeit sei bei der Kreissparkasse in den Worten von Schulte „unverzichtbarer Bestandteil der Unternehmens-DNA und Richtschnur unseres Denkens und Handelns. Das lasse sich auch an Umweltkennzahlen ablesen. So nutzt die Kreissparkasse schon seit vielen Jahren selber eigene Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung. In den Jahren 2021 bis 2023 „ist unsere so gewonnene Energie ständig gestiegen“, sagte Schulte. Von knapp 200.000 Kilowattstunden im Jahr 2021 über rund 253.000 in 2022 bis zu knapp 290.000 Kilowatt- stunden im vergangenen Jahr 2023.

„Gemeinschaftsunternehmen stiftet Zukunft“

Schon heute investiere die Kreissparkasse im Rahmen ihrer Eigenanlagestrategie und dem Eigenanlagenmanagement (Portfoliogedanke und Diversifikation) in Infrastrukturanlagen. Aus diesem Engagement könne man, so Schulte, gleich mehrere Überzeugungen ablesen. „Es waren und sind diese grundsätzlichen Überzeugungen, die unseren Entschluss, mit den Stadtwerken ein Gemeinschaftsunternehmen auf diesem Gebiet zu gründen, tragen“, so Schulte.

„Die Energiewende kann, ja, muss auch regional gestaltet werden“, sagte Schulte. Gelingen könne sie nur durch gemeinsames und verantwortungsorientiertes Handeln. „Auf diesem Gebiet sind“, so Schulte, „schon eine ganze Reihe von Maßnahmen gestartet. So haben wir uns etwa durch ein Invest in unseren Eigenanlagen in Höhe von 25 Millionen Euro an Transnet BW beteiligt.“

Wichtig sei zudem, dass Flächenbesitzer und potenziell Interessierte sich unkompliziert und unbürokratisch einbringen können und ihnen dabei professionell geholfen wird. Hierbei werde regionale Wertschöpfung „aus der Region für die Region“ generiert. Das Gemein- schaftsunternehmen Energiewende Region Ludwigsburg GmbH & Co. setzt die Idee um, „alles aus einer Hand zu bekommen“: das heißt Eigenkapital, Fremdkapital sowie technische und kaufmännische Betriebsführung. Zusammenfassend könne man sagen: „Das Gemein- schaftsunternehmen stiftet Zukunft“. Interessierte Bürger können sich in Zukunft, so Schulte, über den Erwerb eines Sparkassenbriefes beteiligen.

Christian Schneider, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH

„Dass unser gemeinsames Unternehmen Zukunft stiftet, kann ich klar unterstreichen“, ergänzt Christian Schneider und führt aus: „Das Gemeinschaftsunternehmen ist wie die SWLB voll auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Denn Nachhaltigkeit sichert neben der Zukunft auch die hiesige Wirtschaft.“

Nachhaltigkeit ist für die SWLB kein Trendthema. Eine in die Zukunft gerichtete Daseins- vorsorge bildet seit mehr als 160 Jahren die Grundlage allen Handelns beim lokalen Energie- versorger. Im Hier und Jetzt wandelt sich die SWLB vom reinen Versorger zum Umsorger – immer an der Seite der Menschen in der Region. Und das mit einem klaren Kompass, auf dem die fünf großen „D“ klar markiert sind: Digitalisierung, Dekarbonisierung, Dezentrali- sierung, Demografischer Wandel und Demokratisierung. Wichtige Meilensteine hat die SWLB im Rahmen ihrer nachhaltig angelegten Unternehmensstrategie in den vergangenen Jahren umgesetzt – ganz im Sinne der Umwelt und der Wirtschaftsstandorte in der Region.

Schneider: „Nachhaltiges Handeln hat Auswirkungen auf alle Geschäftsfelder. Wir sehen uns hier in der Verantwortung für zukünftige Generationen.“

Das hat Konsequenzen – unter anderem für fossile Brennstoffe. Sprich: Die SWLB wird den Anteil regenerativer Energien stetig erhöhen. So wird die Wärme ab 2035 vollständig grün sein.

Schneider unterstreicht: „Für uns ist diese anstehende Transformation eine große Chance – auch für neue Geschäftsfelder und damit die Perspektive, die SWLB erfolgreich in die Zukunft zu führen. Umso mehr freut es mich, dass aus einer anfänglich außergewöhnlichen Idee der SWLB nach vielen Monaten der Gespräche, Planung, Vorbereitung, Abstimmung nun ein Kompetenzzentrum gemeinsam mit der Kreissparkasse Ludwigsburg entstanden ist: die „Energiewende Region Ludwigsburg“. Eine Gesellschaft, die – lassen Sie mich bescheiden ergänzen – etwas ganz Besonderes in der Landschaft bisheriger Infrastrukturgesellschaften in Deutschland ist. In ihr bündeln wir unsere unterschiedlichen Expertisen, von der die Region und die Menschen vor Ort profitieren werden.“

Die SWLB ist für die sicheren und zuverlässigen Versorgungsinfrastrukturen Wärme, Strom, Gas, Wasser und Glasfaser zuständig und genießt das Vertrauen der Kommunen und Bürger.

Schneider: „Unser Ziel ist, die Menschen vor Ort in die Energiewende miteinzubeziehen. Sie werden selber Macher. So setzen wir zum Beispiel mit unseren Prosumer-Produkten auf mehr Selbstversorgung durch unsere Kunden. Mit Photovoltaik-Anlagen, Energiespeicher- systemen und Wallboxen mit passendem Energiemanagementsystem haben wir schon jetzt bei den entsprechenden Kunden größere Unabhängigkeit und einen höheren Selbstversor- gungsgrad erreicht. Schließen wir die individuellen Stromerzeuger – im Ein- oder Mehrfami- lienhaus oder auch Mieterstrommodelle – zu einem virtuellen Kraftwerk zusammen, erzeugen wir Strom hier vor Ort, der auch regional zur Verfügung gestellt wird.“

Schneider ergänzt: „Das Engagement unserer Kunden weiten wir zukünftig über die „Ener- giewende Region Ludwigsburg“ aus. Wir möchten all diejenigen ansprechen, die über geeig- nete und bisher ungenutzte Freiflächen verfügen, um sie für potenzielle Photovoltaik-Pro- jekte zu nutzen: zum Beispiel Unternehmen, Landwirte, kommunale Einrichtungen oder Wohnungsbaugesellschaften.“

Schneider ist überzeugt: „Die Energiewende kann gelingen! Gemeinsam mit allen Akteuren der Stadtgesellschaft.“

Johannes Rager, Mitglied der Geschäftsführung der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH

Zwei Ziele sind der SWLB als regionalem Energieversorger besonders wichtig: Versorgungs- sicherheit und Innovationen. Der kontinuierliche Erhalt der bestehenden Netze sowie der effiziente und zukunftsfähige Ausbau der Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmenetze sind von größter Bedeutung.

Rager sagt: „Die Netze sind unsere Lebensadern, sowohl der Städte als auch der Region. Sie funktionsfähig zu halten, zu modernisieren und auszubauen, steht für uns unter dem Aspekt Versorgungssicherheit an erster Stelle. Darüber hinaus binden wir unsere Kunden und Part- ner in die Energiewende mit ein. Gemeinsam machen wir die Energieerzeugung vielfältiger und dezentralisieren sie immer weiter. Die SWLB hat den klaren kommunalen Auftrag ihrer Gesellschafterstädte Ludwigsburg und Kornwestheim, zur Erfüllung der staatlichen Ziele bei der Umsetzung der Energiewende beizutragen.“

Im Fokus steht dabei das Fernwärmenetz, weil nachhaltiges Heizen ein wichtiger Baustein der Energiewende ist. Es geht dabei sowohl um den Ausbau des Netzes als auch um die Umstellung auf erneuerbare Energien als Wärmeträger. Rager ergänzt: „Auch die Wende im Stromnetz haben wir bereits eingeläutet – wir sind mittendrin. Deshalb haben sich die Investitionskosten von 5,7 Millionen Euro im Jahr 2019 bis 2023 auf 14,8 Millionen Euro fast verdreifacht.“

Investiert wurde nicht nur in die Versorgungssicherheit durch den Bau neuer Trafostationen, die Verkabelung von Freileitungen oder den Austausch alter Kabel. „Auch die Digitalisierung ist für uns großer Hebel, um die Ziele der Energiewende zu erreichen“, so Rager. „Der Einbau von neuartiger Sensorik und IoT-Technologie im Stromnetz zum Beispiel weist klar Richtung Zukunft, weil wir darüber den Netzausbau gezielt steuern und die bestehende Infrastruktur besser regeln und auslasten können.“

Die SWLB hat bereits viele nachhaltig relevante Projekte und Prozesse angestoßen. Neben dem Ausbau der Fernwärmeversorgung und der Erzeugung sind dies die anstehende Gas- netzgebietstransformation hin zur Nutzung von Wasserstoff und der Umbau des Strom- netzes, um den vielen neuen Anforderungen zum Beispiel der Wärmewende (Stichwort Wärmepumpen) gerecht zu werden. Eine weitere nachhaltige Stoßrichtung, bei der die SWLB gemeinsam mit der Kreissparkasse Ludwigsburg den Taktstock in die Hand nimmt, ist, ALLE bisher ungenutzten Dach- und andere Freiflächen in Zukunft in die Energiewende einzubeziehen.

Rager: „Darüber können wir einen zentralen Beitrag zum Solarstromausbau leisten und die Versorgungssicherheit für die Region und Zukunft garantieren. Wir bringen als Erbauerin und Betreiberin innovativer Anlagen (Beispiel der Solarthermieanlage am Römerhügel) unser gesamtes technisches Know-how in die neue Gesellschaft ein. Unser Ziel ist der Aufbau einer nachhaltigen und von fossilen Brennstoffen unabhängigen Energieversorgung bis 2035 in Ludwigsburg, respektive 2040 in Kornwestheim. Die „Energiewende Region Ludwigsburg“ übernimmt dabei eine wichtige Rolle in Sachen Finanzierung, Bau und Betrieb von (Freiflächen-)Photovoltaik-Anlagen.“

Landrat Dietmar Allgaier, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Kreissparkasse Ludwigsburg

Allgaier zeigte sich „sicher, dass das Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Ludwigs- burg-Kornwestheim und der Kreissparkasse Ludwigsburg zum Leuchtturm-Projekt werden kann.“ Interessant ist die Idee für ganz unterschiedliche Zielgruppen, so Allgaier. Dazu zählten das Landratsamt selber, des Weiteren Kommunen, Eigentümer, Landwirte und Unternehmer mit geeigneten Dach- oder Freiflächen.

Wer sich mit den vielen Facetten des Themas auseinandersetze, „egal in welcher Funktion und egal in welcher Position“, der wisse, dass es beim Erreichen der Ziele der Energiewende und des Klimaschutzes „einen langen Atem“ brauche, so Allgaier.

Vor diesem, auch eigenen, Erfahrungshintergrund schloss er seinen Vortrag mit einem Appell: „Lassen Sie uns das Mögliche denken und unser Tun nicht von vermeintlichen Unmöglichkeiten lenken. Wir müssen, ja, wir dürfen an das Gelingen denken und alles gemeinsam dafür tun, dass wir es schaffen“, so Allgaier. Das neue Gemeinschafts- unternehmen stehe geradezu beispielhaft für diese Zuversicht.

Dr. Matthias Knecht, Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg und Vorsitzender des Aufsichtsrats der Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH

Um die politischen Rahmenbedingungen zu erfüllen, braucht es ein Miteinander der Akteure der Stadtgesellschaft.

Matthias Knecht unterstreicht nochmals die Wichtigkeit, in der neuen Gesellschaft die beiden größten Player, die Kreissparkasse Ludwigsburg und die SWLB, zusammenzubringen und erklärt: „Die Energiewende stellt uns vor massive Herausforderungen: Kommunen, Stadtgesellschaft und Unternehmen. Gemeinsam schaffen wir das – vor allem mit diesen beiden erfahrenen Partnern.“

Die Stadtwerke haben in der Vergangenheit mit vielen kleinen und großen Maßnahmen den Weg zur Klimaneutralität bereitet. Knecht hebt hervor: „Als etablierter Infrastrukturpartner hat die SWLB in Ludwigsburg und Kornwestheim mit energieeffizienten Leuchtturm-Pro- jekten der Wärmeerzeugung immer wieder den Spot auf die Region gezogen.“

So ging 2010 das Holzheizkraftwerk als erste Anlage ihrer Art in Baden-Württemberg an den Start. 2020 wurde die damals größte Solarthermie-Anlage Deutschlands in Betrieb genom- men. „2025 werden wir die neue Energiezentrale Waldäcker III, eine Biomethangas-Anlage, ans Netz nehmen. Wir liegen hier sehr gut im Zeitplan“, freut sich Knecht.

„Mit all diesen Schritten setzen wir die Energiewende um, bewegen uns sukzessive Richtung unseres Ziels der Klimaneutralität“, sagt Knecht und führt aus: „In der Vergangenheit haben die Stadtwerke bereits – neben all diesen Leuchtturmprojekten – die Fernwärme massiv ausgebaut, die Digitalisierung für intelligente Vernetzung angestoßen und wo immer möglich Photovoltaik verbaut – auf kommunalen Gebäuden und gemeinsam mit Wirtschaftspartnern hier in der Region. Damit haben wir auf den Dachflächen der Städte bereits Akzente gesetzt. Doch das allein reicht uns nicht! Deswegen gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter und bringen die Energiewende in die Fläche – auch über das Versorgungsgebiet der SWLB hinaus. Damit ALLE Lust bekommen auf Klimaneutralität und bei der Energiewende mitzumachen: ALLE gemeinsam für eine bessere Zukunft! Auch dieses gemeinsame Projekt von Kreisspar- kasse Ludwigsburg und SWLB hebt uns in der Region einmal mehr hervor und hat entscheidenden Anteil zur Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit.“


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