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StartAktuellVorsicht Zecken! Richtige Maßnahmen schützen.

Vorsicht Zecken! Richtige Maßnahmen schützen.

AktuellVorsicht Zecken! Richtige Maßnahmen schützen.

Wenn Zecken stechen, können sie Krankheiten wie Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Nach Zahlen der AOK sind 332 Personen im Jahr 2022 im Stadtkreis Stuttgart an Borreliose erkrankt. Laut dem RKI wurden im letzten Jahr 125 FSME-Fälle in Baden-Württemberg gemeldet, davon sechs Fälle aus der Landeshauptstadt. Auffallend ist die niedrige Impfquote: Nur 91,2 Prozent (114 von 125 Menschen) der landesweit an FSME-Erkrankten waren geimpft. Stuttgart ist ein FSME-Risikogebiet. Für Kinder und Erwachsene empfiehlt die AOK Stuttgart-Böblingen wie auch die STIKO (Ständige Impfkommission) eine Schutzimpfung gegen FSME. Die AOK trägt die Kosten der Impfung.

Stuttgart.| Im Sommer, wenn sich Erwachsene und Kinder oft und lange in der Natur aufhalten steigt die Gefahr, sich durch einen Zeckenstich mit Borreliose-Bakterien oder FSME-Viren zu infizieren. Beide Infektionen sind unter Umständen mit schwerwiegenden Folgen verbunden.

Lyme-Borreliose ist eine Infektionskrankheit, die von Bakterien ausgelöst wird. Unbehandelt kann sie verschiedene Organsysteme betreffen, insbesondere die Haut, das Nervensystem und die Gelenke. Meist tritt an der Einstichstelle eine juckende Rötung der Haut auf, die einige Tage später wieder verschwindet. Dabei handelt es sich um eine normale Reaktion auf den Zeckenstich, nicht um das Anzeichen einer Borreliose. Die häufigste Erkrankungsform bei der Borreliose ist die sogenannte Wanderröte. „Sie tritt einige Tage, manchmal auch erst einige Wochen nach einem Zeckenstich auf“, erklärt Dr. Ralph Bier von der AOK Baden-Württemberg. Diese deutliche ringförmige Hautrötung ist oft im Zentrum blasser als am Rand. Der rote Ring wandert dann allmählich nach außen. In einigen Fällen erscheint nur eine unspezifische Hautrötung, die wandert. Tritt dies ein, sollte der Hausarzt zur Abklärung aufgesucht werden. „Die Wanderröte zeigt sich jedoch nicht bei allen Infizierten. Deshalb ist es wichtig, auch dann den Arzt aufzusuchen, wenn innerhalb von etwa sechs Wochen nach dem Zeckenstich grippeähnliche Beschwerden wie zum Beispiel Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Müdigkeit auftreten“, empfiehlt der Mediziner. Behandelt wird Borreliose in der Regel mit Antibiotika. Meist heilt sie komplett aus. Ohne Antibiotikabehandlung ist das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht.

„Kommt es zu einer Infektion mit dem FSME-Virus, können rund ein bis zwei Wochen nach dem Zeckenstich grippeähnliche Beschwerden wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten“, sagt Dr. Bier. Bei einer Mehrzahl der Betroffenen heile FSME, ohne Folgen aus, so der Mediziner. Ist aber das zentrale Nervensystem oder das Rückenmark betroffen, könne dies zu bleibenden Schäden führen.

Anders als gegen Borreliose-Bakterien gibt es gegen die FSME-Viren jedoch eine Impfung. „Sie wird vor allem Menschen in Risikogebieten empfohlen, die sich viel im Freien aufhalten“, so Dr. Bier und erklärt: Eine Grundimmunisierung gegen FSME erfolge in drei Teil-Impfungen. Erst nach der dritten Impfung sei ein vollständiger Schutz erreicht. Eine Auffrischung des Impfschutzes nach Abschluss der Grundimmunisierung werde erstmals nach drei Jahren empfohlen. „Je nach Impfstoff sollten weitere Auffrischungsimpfungen bei Menschen ab einem Alter von 50 Jahren bzw. ab einem Alter von 60 Jahren im Abstand von jeweils drei Jahren erfolgen“, sagt Dr. Bier. Für Kinder und Erwachsene empfiehlt die AOK Stuttgart-Böblingen wie auch die STIKO eine Schutzimpfung gegen FSME. Die AOK übernimmt für alle Personen, die im FSME-Risikogebieten in Deutschland leben oder in diese reisen, die Kosten für die FSME-Impfung, ebenso für die Auffrischung.

„Zum Schutz vor Stichen und möglichen Infektionen sollten geschlossene Schuhe, lange Hosen und Oberbekleidung mit langen Ärmeln getragen werden – vor allem bei Aktivitäten und Aufenthalten auf Wiesen, im Wald, an Waldrändern sowie in Grünanlagen mit Büschen und Bäumen “, so Dr. Bier. Zusätzlich kann man sich schützen, wenn man die Hosenbeine in die Socken steckt. Helle Kleider helfen, nach einem Ausflug die Zecken leichter zu entdecken, so der Mediziner. Zeckensprays bringen nur für wenige Stunden einen gewissen Schutz und oft werden bei der Anwendung die Haaransätze vergessen. „Auch wenn man ein Zeckenspray verwendet hat, sollte man nicht auf die sonst üblichen Vorsichtsmaßnahmen verzichten.“, sagt Dr. Ralph Bier.

Kommt es doch zum Zeckenstich, sollte sie so schnell wie möglich mit einer Zeckenpinzette oder Zeckenkarte entfernt und die Wunde sorgfältig desinfiziert werden. „Dabei sollte die Zecke möglichst nicht gedreht werden. Auf keinen Fall sollte man sie vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufeln, weil dies dazu führen könnte, dass die Zecke mögliche Krankheitserreger abgibt“, sagt der Mediziner Dr. Ralph Bier abschließend.


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