Samstag, 11. Februar 2023, um 19 Uhr in der Hermann-Schwab-Halle Winnenden
Winnenden.| Für den Protagonisten Karl Roßmann in Franz Kafkas Debütroman entpuppt sich der „American Dream“ ganz anders als erwartet. Der junge Karl wird von seinen Eltern ins Ausland geschickt, nachdem er ein Dienstmädchen geschwängert hat: Noch bevor er den amerikanischen Boden berührt, begegnet er seinem Onkel, der ihn umgehend nach Hause mitnimmt. Dort trifft er auf Geschäftspartner seines Onkels, die ihn gegen dessen Willen direkt am gleichen Abend in ihr Landhaus einladen. Da sein Onkel ihm die Rückkehr verwehrt, beginnt für ihn ein Weg ins Ungewisse. Er wird ausgenutzt, eingesperrt, überwältigt, verprügelt, doch im Vergleich zu den Erfahrungen anderer ist dies noch ein leichtes Leben. Gutmütig und resigniert fügt sich Karl seinem Schicksal. Seine letzte Etappe in Kafkas Fragment ist ein Naturtheater, in das er nicht als Schauspieler, wie er zunächst glaubt, sondern als technischer Mitarbeiter eintreten wird.
Die Besuchenden werden mit großen Themen konfrontiert: Ungerechtigkeit, Verzweiflung, Lebensirrtümer, Abhängigkeit. Es ist eine ständige Suche nach dem Sinn des Lebens, nach Auswegen und Neuanfängen.
Die Württembergische Landesbühne Esslingen zeigt „Der Verschollene“, das Bestandteil des baden-württembergischen Abiturs ist, in einer Bühnenfassung von Alexander Müller-Elmau.
Einlass 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Tickets bei allen bekannten VVK-Stellen und online unter www.reservix.de.