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StartAktuellGemeinderatsbeschluß zum Trainingsbetrieb des SGV Freiberg

Gemeinderatsbeschluß zum Trainingsbetrieb des SGV Freiberg

AktuellGemeinderatsbeschluß zum Trainingsbetrieb des SGV Freiberg

Weitere Angebote zur Lösung der Trainingswünsche des Vereins

Freiberg a. N.| Die Stadt Freiberg a.N. bietet dem SGV Freiberg Fußball e.V. weitere Lösungsmöglichkeiten an, um den vom Verein gewünschten Trainingsbetrieb tagsüber durchführen zu können. Der Gemeinderat hat hierzu einen umfassenden Beschluss gefasst, der insgesamt drei weitere Optionen für den Verein beinhaltet. Gleichzeitig muss der SGV Freiberg Fußball e.V. seinen Verpflichtungen in baulicher, organisatorischer und finanzieller Hinsicht nachkommen.

Der Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung am 27.09.2022 erneut und umfassend mit den Vorstellungen des SGV Freiberg Fußball e.V. im Hinblick auf die Professionalisierung des Sportbetriebs der ersten Herrenmannschaft befasst. Der Fokus des Vereins liegt dabei aktuell insbesondere auf dem Trainingsbetrieb. Die Wünsche des Vereins wurden in den vergangenen Wochen mehrfach kommuniziert: Die erste Herrenmannschaft möchte tagsüber trainieren. Nach den Vorstellungen des Vereins handelt es sich in der Regel um zwei Trainingseinheiten pro Woche um 10:00 Uhr sowie vier Trainingseinheiten pro Woche um 14:30 Uhr, insgesamt somit um sechs Trainingseinheiten tagsüber vor 17 Uhr. Grundsätzlich gilt für alle Vereine, die die Sportstätten benutzen, dass der reguläre Trainingsbetrieb von 17 Uhr bis 22 Uhr gemäß des mit allen Vereinen abgestimmten Belegungsplanes für die Sportstätten stattfinden darf.

Der Gemeinderat hatte in seiner Sitzung am 26.07.2022 eine vorübergehende Ausnahmegenehmigung für einen solchen Trainingsbetrieb befristet bis zum 30.09.2022 erteilt. Die Stadt Freiberg a.N. ist nach wie vor an einer Lösung interessiert, die auch den Interessen des Vereins gerecht werden kann, gleichzeitig sind die Belange und Interessen der weiteren sporttreibenden Vereine in Freiberg zu berücksichtigen. Durch den zusätzlichen Trainingsbetrieb und die damit verbundene noch intensivere Nutzung der Rasenplätze werden sich Schäden am Rasen sowie in der Folge Platzsperrungen und umfangreichere Pflegemaßnahmen nicht vermeiden lassen. Dies würde sich auch auf alle anderen Nutzer der Sportplätze sowie auf den städtischen Haushalt negativ auswirken.

Die Stadt Freiberg a.N. hat, um Lösungsvorschläge zu unterbreiten und damit den von Seiten des Vereins geäußerten Wünschen weitestgehend im Rahmen der Möglichkeiten entgegen zu kommen, bislang bereits folgende Vorschläge unterbreitet:

1. Der Trainingsbetrieb der ersten Herrenmannschaft kann wie in den Vorjahren, die ebenfalls sportlich von Erfolg gekrönt waren, von Montag bis Freitag ab 17 Uhr im Rahmen des bestehenden Belegungsplanes trainieren. Dem Verein stehen dabei mehr als 70 Stunden pro Woche zur Verfügung.

2. In der Gemeinderatssitzung am 26.07.2022 hat der Gemeinderat beschlossen, dem Verein ein Grundstück zum Bau eines vereinseigenen Trainingsplatzes kostenlos zur Verfügung zu stellen und diesen Bau gegebenenfalls mit Zuschüssen finanziell zu unterstützen.

Der Verein hat bisher keinen der beiden Vorschläge angenommen. Nunmehr hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 27.09.2022 folgende weitere Lösungsvorschläge beschlossen, die dem Verein bereits mitgeteilt wurden:

3. Training auf dem Kunstrasenplatz
Die Stadt Freiberg a.N. bietet dem Verein an, dass die Profimannschaft das gewünschte Training tagsüber auf dem Kunstrasenplatz austragen kann. Dies würde das Problem der Überbeanspruchung der Rasenplätze weitestgehend umgehen. Es handelt sich dabei um eine Sonderregelung, die dem SGV Freiberg Fußball e.V. Sonderrechte gegenüber den weiteren sporttreibenden Vereinen einräumt. Ein Training am Samstag ist bei dieser Lösung nur ausnahmsweise dann möglich, wenn laut Spielplan durch die Regionalliga Südwest am darauffolgenden Sonntag oder am vorhergehenden Freitag ein Spiel des SGV Freiberg Fußball e.V. angesetzt ist. Es sind Sportstättennutzungsgebühren gemäß der jeweils geltenden Gebührenordnung zu bezahlen.

4. Verpachtung eines Trainingsplatzes an den SGV Freiberg Fußball e.V.
Die Stadt Freiberg a.N. übereignet dem Verein den vorhandenen Trainingsplatz 2 (gegenüber Bauhof) per Pachtvertrag. Durch die Verpachtung dieses Platzes kann der Verein mit der Profimannschaft nach eigenem Ermessen (auch tagsüber, am Wochenende usw.) auf diesem Platz trainieren. Die Unterhaltung und Pflege des Platzes sowie deren Kosten ist Sache des Vereins. Diese Lösung ist kurzfristig nach Abstimmung einiger Details umsetzbar. Die Pachthöhe wird mit dem symbolischen Betrag von 360 € pro Jahr festgelegt. Der Platz 2 ist nach Ende des Pachtvertrages in einem einwandfreien pflegerischen und baulichen Zustand an die Stadt Freiberg a.N. zurückzugeben. Mit dieser Lösung sind keine Gebühren für die Nutzung des Sportplatzes zu bezahlen, gleichwohl ist für die Nutzung des Umkleidegebäudes eine Gebühr zu bezahlen.

5. Eine Kombination von Pacht und Kunstrasennutzung
Die beiden vorgenannten Lösungsansätze können insofern kombiniert werden, dass der Verein Platz 2 pachtet und mit dem Trainingsbetrieb tagsüber bei entsprechender Witterung auf den Kunstrasen ausweichen kann, sofern dies aufgrund anderer Nutzungen und Pflegearbeiten möglich ist. Dadurch soll dem Verein die Möglichkeit eröffnet werden, Platz 2 bei entsprechender Witterung zu schonen.

Dem Verein wird die Möglichkeit eröffnet, eine dieser Lösungen auszuwählen und eine entsprechende Vereinbarung abzuschließen, deren Laufzeit zum 31.08.2024 endet.

Voraussetzung für diese Vereinbarung ist, dass folgende Verpflichtungen vom SGV Freiberg Fußball e.V. gegenüber der Stadt Freiberg a.N. erfüllt werden:

a. Zahlung der bereits gemahnten Gebühren in fünfstelliger Höhe für die Sportstättennutzung für das Jahr 2021.

b. Zahlung einer Kaution für die Pacht von Platz 2 in Höhe von 25.000 €, für den Fall, dass Schäden am Rasenplatz oder dem Zubehör verursacht werden.

c. Der Verein sichert schriftlich zu, auf eigene Kosten den provisorischen Zaun im Gästefanbereich an die Vorgaben der Regionalliga Südwest bis spätestens zum Ende der Winterpause der Regionalliga Südwest und die vereinbarten Anpassungen für andere Veranstaltungen im Stadion vorzunehmen.

d. Der Verein überarbeitet das bisher nicht genehmigungsfähige Sicherheitskonzept entsprechend der zahlreichen von Polizei und Stadt Freiberg a.N. geforderten Anpassungen und legt dies bis spätestens 15.10.2022 erneut zur Genehmigung vor.

e. Der Verein entfernt den ohne Genehmigung abgestellten Kühlwagen von den städtischen Flächen.

Darüber hinaus hat der Gemeinderat beschlossen, dass für das trotz Verbots am Samstag, 17.09.2022 durchgeführte Training letztmalig auf eine Sanktionierung verzichtet wird („gelbe Karte“). Darüber hinaus wurde beschlossen, dem Verein bei einem erneuten Verstoß eine vorübergehende Nutzungssperre der Sportstätten aufzuerlegen („gelb-rote Karte“).

Um dem Verein Zeit zur Entscheidungsfindung und zur Detailabstimmung bezüglich der zu schließenden Vereinbarung zu geben, wird der Trainingsbetrieb tagsüber über den 30.09.2022 hinaus letztmalig bis zum 21.10.2022 als Ausnahme genehmigt.

Erster Beigeordneter Stefan Kegreiß: „Die Stadt Freiberg a.N. hat nun nochmals mehrere Lösungsvorschläge vorgelegt. Damit unterstreicht die Stadt Freiberg a.N., dass ihr an einer Lösung der durch die sportliche Professionalisierung verursachten Fragen des Trainingsbetriebs gelegen ist. Der Verein ist gefordert, nun seine Hausaufgaben insbesondere im Bereich der ihm obliegenden organisatorischen, baulichen und finanziellen Themen zu machen. Der Ball liegt nun erneut beim Verein.“

Erster ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister Mario Wildermuth spricht für die Mitglieder des Gemeinderates, die mit großer Mehrheit die Beschlüsse gefasst haben: „Man könnte geradezu meinen, dass sich hier ein Duell „Bürgermeister gegen Präsident“ entwickelt hätte. Ich möchte hier in aller Deutlichkeit festhalten, dass dieses Bild vollkommen falsch ist. Die Stadtverwaltung, vertreten durch den Bürgermeister, setzt die Beschlüsse um, die der Gemeinderat mit großer Mehrheit vor der Sommerpause und auch nun gefasst hat. Die nun beschlossenen Angebote an den Verein werden vermutlich nicht zur vollsten Zufriedenheit des Vereins sein. Aber hier bitte ich im Namen des Gemeinderates um Verständnis für unsere Arbeit. Wir, der Gemeinderat und die Stadtverwaltung, müssen das Gesamtpaket Freiberg versorgen und im Blick haben. Auch wenn der Name unserer Stadt sicherlich in der Sportwelt präsenter wird – unserem Haushalt bringt das keinen Cent und unsere zahlreichlichen Pflichtaufgaben, die wir zu erfüllen haben, werden dadurch nicht weniger und auch nicht günstiger. Wir müssen es wie folgt beurteilen: Fußball ist die schönste Nebensache der Welt.“


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