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Wenn es zieht und schmerzt

LebenGesundheitWenn es zieht und schmerzt
  • Knapp 10 Prozent der AOK-Versicherten in Stuttgart leiden unter Arthrose.
  • Frauen häufiger betroffen.

Stuttgart.| Die ersten Anzeichen einer Arthrose sind oft Wetterfühligkeit, Steifheit oder Schmerzen beim Anlaufen. Der Grund: Abnutzung, falsche Belastung oder Verletzungen, die die Knorpel an den Gelenken schädigen. Diese Gelenkprobleme können die Lebensqualität mitunter stark beeinträchtigen. Praktisch alle Gelenke können betroffen sein. Besonders häufig tritt sie jedoch an Hüft- und Kniegelenken auf.

Im Jahr 2020 wurden in der Landeshauptstadt über 21.000 Versicherte der AOK-Bezirksdirektion Stuttgart-Böblingen wegen Arthrose behandelt. Das entspricht einem Anteil von knapp zehn Prozent aller AOK-Versicherten in Stuttgart. Seit 2016 hat sich damit die Zahl der Arthrose-Patienten um über 1000 Fälle erhöht. Dabei erhielten pro Jahr durchschnittlich 815 Versicherte einen Gelenkersatz. Die Landeshauptstadt liegt mit dieser Gesamtentwicklung jedoch unterm Landesdurchschnitt. In ganz Baden-Württemberg stieg die Zahl der Arthrose-Patienten um über 40.000 von 520.000 in 2016 auf über 560.000 in 2020. Das entspricht über 12 Prozent aller AOK-Versicherten im Land. „Bei einer Arthrose verändern sich die Gewebestrukturen in den betroffenen Gelenken durch lange einwirkende Schädigungen, Abnutzung oder Verschleiß. Dies führt zu Schmerzen in den betroffenen Gelenken und kann langfristig auch die Funktionsfähigkeit des Gelenks stark einschränken. Eine Arthrose kann in fast jedem Gelenk auftreten. Besonders häufig ist sie jedoch an Hüft- und Kniegelenken. Etwa 20 von 100 Erwachsenen zwischen 18 und 79 Jahren sind von Arthrose betroffen, Frauen häufiger als Männer“, erklärt Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. In Stuttgart liegt der Anteil der Frauen bei über 12 Prozent aller AOK-Versicherten.

Risikofaktoren und Vorbeugung

Es gibt eine ganze Reihe von Risikofaktoren, die zu einem Gelenkverschleiß beitragen können. Einige davon lassen sich nicht oder nur bedingt beeinflussen wie zum Beispiel genetische Veranlagung, Geschlecht, Alter oder anatomische Gegebenheiten. „Zu bedeutsamen Risikofaktoren, die jeder beeinflussen kann, zählen jedoch auch Bewegungsmangel, Übergewicht, gelenkbelastende Sportarten wie zum Beispiel Ringen, Boxen, Fußball oder Handball.“, betont die AOK-Ärztin. „Jeder Einzelne kann selbst dazu beitragen, dass eine Arthrose entweder gar nicht entsteht oder das Fortschreiten der Erkrankung hinausgezögert wird. Ausdauer-, Kraft- und Beweglichkeitstraining kräftigen die Muskulatur, entlasten die Gelenkstrukturen und versorgen den Gelenkknorpel mit Nährstoffen“, so Dr. Knapstein weiter.

Behandlungsmöglichkeiten

Ziel der Arthrose-Therapie ist es, den noch vorhandenen Knorpel zu erhalten. Insbesondere in den frühen Stadien der Erkrankung kann Arthrose häufig ohne Medikamente behandelt werden. „Gezieltes Training und gelenkschonende Bewegungsarten sind daher wichtiger Bestandteil der Behandlung. Der Knorpel selbst funktioniert ähnlich wie ein Schwamm: Wird das Gelenk belastet, gibt der Knorpel Schadstoffe in die Gelenkflüssigkeit ab. Bei Entlastung nimmt er Nährstoffe aus der Gelenkflüssigkeit auf. Der Wechsel von Be- und Entlastung ist daher für den Erhalt des Knorpels wesentlich“, erläutert die AOK-Expertin die Funktion eines Knorpels. „Empfehlenswerte Sport- und Bewegungsarten, die diese Prozesse unterstützen, sind insbesondere Nordic Walking, Radfahren, Skilanglauf, Schwimmen, Aqua-Jogging und Wassergymnastik, Rudern, Aerobic, Ausdauertraining auf dem Cross-Trainer sowie Krafttraining im Fitnessstudio“; so Dr. Sabine Knapstein zu den Behandlungsmöglichkeiten. Wie eine Arthrose verlaufe, lasse sich nicht sicher vorhersagen. Viele Menschen kämen trotz der Beschwerden so gut in ihrem Alltag zurecht, dass keine Operation und kein Gelenkersatz notwendig werden würden.


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