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StartAktuellAufarbeitung der jüdischen Geschichte

Aufarbeitung der jüdischen Geschichte

AktuellAufarbeitung der jüdischen Geschichte
15.000-Euro-Spende der Kreissparkassenstiftung unterstützt Digitale Dokumentation jüdischen Lebens in Freudental

Ludwigsburg/Freudental.|  „Freudental blickt auf eine lange jüdische Geschichte zurück, die mit der Shoah ein tragisches Ende fand. Ein Beleg dieser Geschichte ist der Freudentaler Friedhof mit seinen 435 noch erhaltenen Grabmalen“, sagt Isolde Kufner, die Leiterin der Geschäftsstelle des Pädagogisch-Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental (PKC). „Besucher aus der ganzen Welt kommen an den Wohnort ihrer jüdischen Vorfahren und recherchieren dann sowohl im Internet als auch vor Ort in Freudental, wobei ein Friedhofsbesuch nicht fehlen darf“, so Kufner am Dienstag in Freudental.

Die Publikation „Der jüdische Friedhof in Freudental“ wurde bereits in den 1990er Jahren vom PKC herausgegeben. Jetzt soll eine überarbeitete Dokumentation durch eine digitale Edition durch das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte e.V. an der Universität Duisburg Essen (STI) in Bild und Text online weltweit zugänglich gemacht werden – im Auftrag des PKC. „Das ist nur mit Unterstützung Dritter zu finanzieren. Darum freuen wir uns über die großzügige Spende der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung der Kreissparkasse Ludwigsburg“, betont Kufner.

„Da für die Nachfahren der ehemaligen Freudentaler Juden sowie für die Nachwelt das Projekt wichtig ist, tragen wir gerne dazu bei, das Friedhofsbuch zu digitalisieren“, erklärt Landrat Dietmar Allgaier in seiner Funktion als Stiftungsvorsitzender der Kreissparkassenstiftung bei der Spendenübergabe in Freudental, die er gemeinsam mit Thomas Raab, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse und Stiftungsvorstand der Stiftung Kunst, Kultur und Bildung vornahm. „Auf diesem Weg werden weit mehr Interessenten erreicht und das Auffinden der Verwandten vereinfacht. Außerdem werden Forschung und wissenschaftliche Weiterarbeit am württembergischen Landjudentum in exemplarischer Weise ermöglicht und erleichtert“, so Allgaier weiter.

„Zeitzeugen, die über das jüdische Leben und das Zusammenleben von Christen und Juden in Freudental berichten können, sind mittlerweile weit über 80 Jahre alt und wohnen im Ausland. Umso wichtiger ist das digitale Friedhofsbuch, das als logischer nächster Schritt bei der Aufarbeitung der Geschichte dient“, erklärt Raab. „Das PKC ist weit über die Landesgrenzen für die Dokumentation der jüdischen Geschichte Freudentals bekannt. Diese wichtige und unverzichtbare Arbeit, die das PKC leistet, wollen wir fördern“, ergänzt Raab.  Die jetzige Hilfe der Kreissparkassenstiftung stehe in einer langen Tradition der Unterstützung des PKC.

Die Spende wurde im Rahmen eines Mittagsessens überreicht, das anlässlich eines Besuchs einer fünfköpfigen israelischen Delegation stattfand, zu der auch Giora Salz, Landrat des Oberen Galiläa zählte.


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