Ludwigsburg.| Beim Aktionstag zum 75. Geburtstag der Stadtbibliothek am Sonntag, 4. Juli, von 13 bis 18 Uhr wird die Maker Zone offiziell eingeweiht. Unter der Maker Zone versteht man einen Ort, den Kinder und Jugendliche selbst gestalten und verantworten und in dem sie kreativ mit Technik arbeiten. Er wird Kunst, Technik und Medien auf einzigartige Weise verbinden, junge Menschen für Technologie und Handwerk begeistern, ihnen neue Perspektiven eröffnen und ihre Innovationskraft freisetzen.
Bei gutem Wetter ist die Maker Zone auf dem Rathaushof vor dem Kulturzentrum zu finden, bei schlechtem Wetter in der Stadtbibliothek im Veranstaltungsraum sowie im Gruppenraum 1.
Die Maker Zone der Stadtbibliothek Ludwigsburg ist in Kooperation mit Tinkertank im Rahmen des Projekts „Bibliotheksentwicklung für die Stadtgesellschaft” im Fonds hochdrei der Kulturstiftung des Bundes entstanden. Eigentlich hätte die Maker Zone schon im März 2020 im Rahmen einer Maker Convention eingeweiht werden sollen, aber das war durch Corona nicht möglich.
Die Maker Zone besteht aus drei Modulen, von denen jedes einen eigenen Schwerpunkt hat. Eines der Module beinhaltet alles Notwendige, um eigene Programmier-Projekte umzusetzen – zum Beispiel Mikrocontroller, Laptops und Kabel.
Beim zweiten Modul dreht sich alles um Elektronik. Das dritte Modul ist vor allem für den Design-Aspekt konzipiert und enthält jede Menge spannendes Bastelmaterial. Ein 3D-Drucker ist ebenso vorhanden wie eine Lötstation.
Beim Aktionstag können alle Interessierten die Maker Zone kennen lernen und direkt ins Basteln und Programmieren einsteigen – mit viel Lötzinn, Heißkleber und brummenden Motoren. Mit dem Bau von einfachen Malmaschinen können die Teilnehmenden erste Schritte in der Elektrotechnik wagen und ein eigenes kleines Projekt entwerfen. Zudem wird es mit Robotern wie mBot oder Dash und dem Einplatinencomputer Calliope eine Einführung in das Programmieren geben. Nebenher werden die beiden 3D-Drucker der Stadtbibliothek Objekte ausdrucken und damit zum Maker-Feeling beitragen.
Im ersten Halbjahr 2021 wurden in Zusammenarbeit mit Tinkertank bereits mehrere Online-Workshops in der Maker Zone gestaltet und durchgeführt. Kinder und Jugendliche haben eigene Gamecontroller aus Schrott und altem Spielzeug gebastelt und einen eigenen Roboter gebaut und programmiert. Diese Workshops wurden gefördert durch „WissensWandel“, ein Projekt des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. im Rahmen des Programms NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).
Für die Herbstferien 2021, ebenfalls gefördert durch hoch3, ist ein 5-tägiges Maker Camp geplant, bei dem interessierten Maker und Coder und die, die es werden wollen, die Werkstatt digital und analog gestalten, vernetzen und erweitern sowie eigene Erfindungen kreieren. Die Teilnehmenden bauen interaktive Geschichten, Games und Rauminstallationen, die in verrückte Welten entführen und zeigen, dass Computerspiele nicht nur am Bildschirm stattfinden, dass Game Controller nicht nur Plastikkästen mit generischen Buttons sein müssen und Narration nicht linear sein muss.
Dabei lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur die Welt des Makings kennen, sondern werden auch spielerisch in die Tools und Möglichkeiten der Maker Zone eingeführt. Durch ein gemeinsames Entdecken, einer Erschließung und Bespielung der mobilen Werkstatt wird bei den Teilnehmenden ein Zugehörigkeitsgefühl geweckt. Zielgruppe sind Jugendliche von zwölf bis 16 Jahre. Ziel ist es, Jugendliche für die Maker Zone zu begeistern und den Spirit von „Making und Coding“ dauerhaft zu verankern. Im Anschluss an das Camp können die Teilnehmenden regelmäßig an offenen Werkstatt-Tagen an eigenen Projekten tüfteln, an Workshops teilnehmen und ihre Begeisterung an Interessierte weitergeben.