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Das besondere Heimspiel 2021 von Andrea Berg

VeranstaltungKonzertDas besondere Heimspiel 2021 von Andrea Berg
Konzert als Modellvorhaben des Rems-Murr-Kreises
  • Das wird erprobt: Verzicht auf Maskenpflicht auf den Sitzplätzen und freie Platzwahl
  • Wissenschaftliche Begleitung und Wissenstransfer

Rems-Murr-Kreis.| Mit vier Konzertabenden unter dem Motto „Steh auf und tanz – Das besondere Heimspiel 2021“ kehrt Andrea Berg am 9., 16., 17. und 24. Juli in der WIRmachenDRUCK Arena in Großaspach auf die Bühne zurück – möglich wird das als Modellprojekt des Rems-Murr-Kreises, um das man sich beim Sozialministerium beworben hatte. Daraus möchte der Landkreis Erkenntnisse ziehen, wie Großveranstaltungen künftig möglich sein können und diese für andere Veranstaltungen im Landkreis nutzbar machen.

Die Konzertreihe hat das Ministerium für Soziales und Integration als sogenanntes Selbstläufervorhaben eingestuft: Aufgrund der zu erwartenden Öffnungsschritte wurde bei einem Selbstläufervorhaben davon ausgegangen, dass zum Umsetzungszeitpunkt das Vorhaben nach den allgemein gültigen Bestimmungen teilweise oder weitgehend durchführbar sei. „Dies ist dank stabil niederer Inzidenzen inzwischen tatsächlich teilweise der Fall, dennoch war die Zusage für den Veranstalter mit Blick auf Planungssicherheit wichtig, um Neues zu erproben“, kommentiert die Projektleiterin Anika Fritz das Projekt.

Das Modellvorhaben des Landkreises sieht die Durchführung von bis zu sechs Großveranstaltungen mit bis zu 2.000 Personen vor, was auch nach der neusten Corona Verordnung nur bei entsprechend zur Verfügung stehenden räumlichen Kapazitäten zulässig ist. Die vier besonderen Heimspiel-Abende von Andrea Berg werden dabei mit jeweils 2000 Besuchern durchgeführt, die Konzerte von NIGHT FEVER – The Very Best of The BEE GEES (10. Juli) sowie Giovanni Zarrella & Band (23. Juli) mit maximal 999 Besuchern.

Ausreichend Platz für die Einhaltung von Abstandsregelungen und Erfahrungen bei der Vorbereitung von Großveranstaltungen brachten die spontane Idee zur Zusammenarbeit mit Andrea Berg. Bereits 2019 hat der Landkreis zusammen mit einer der erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands ein bisher wohl einmaliges Inklusionskonzert unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann durchgeführt. Dieses Konzert dient als Blaupause. Wie schon 2019 können auch in diesem Jahr wieder Menschen mit Behinderung aus stationären Einrichtungen des Rems-Murr-Kreises an den Veranstaltungen teilnehmen. Sie sind wieder eingeladen und zwar zu den ganz regulären Konzerten, Einladung der Einrichtungen sowie deren Anmeldungs-Koordinierung laufen über das Landratsamt des Rems-Murr-Kreises „Damit macht auch das Thema Inklusion wieder einen Schritt nach vorne und das trotz Corona“, freut sich Landrat Dr. Richard Sigel.

Welche rechtlichen Regelungen für die Konzertreihe gelten, könne sich bis zum Veranstaltungsbeginn noch ändern oder im Rahmen des Modellvorhabens auch angepasst werden. Die Abstimmung des Hygienekonzeptes zwischen Gesundheitsamt, Gemeinde Aspach und Veranstalter erfolge sehr eng, denn das Thema Sicherheit wird großgeschrieben.

Die neue Corona Verordnung, die erst am 28. Juni in Kraft getreten ist, ermöglicht auch wieder größere Veranstaltungen. „Sicherheit hat für das Modellvorhaben dennoch oberste Priorität und wir wollen mit dem Vorhaben ganz gezielt erproben, welche Regeln bei Großveranstaltungen funktionieren und welche Lockerungen möglich sind“ erklärt Sigel. Seit mehreren Tagen liegt der Inzidenzwert im Rems-Murr-Kreis stabil bei 12, das gibt uns Sicherheit. Die Veranstaltung wäre demnach in die Inzidenzstufe 2 der neuen Corona Verordnung einzuordnen. Als Modellvorhaben können von diesen Regelungen Abweichungen erprobt werden.

Das gilt (sofern die Inzidenz stabil bleibt):
Wer das Veranstaltungsgelände betreten möchte, muss seinen 3G-Status nachweisen. Der Veranstalter plant – auch um Besucherströme am Einlass zu entzerren – eine Kontrolle rund 50 Meter vor dem eigentlichen Einlass. Das DRK wird, unterstützt durch die Rems-Murr-Kliniken, bei den vier Konzertabenden von Andrea Berg eine Teststation bereitstellen. Wer kein aktuelles Testergebnis hat, kann sich direkt vor Ort testen lassen. Das Ergebnis kann mit der App RMK-COSIMA direkt auf dem Mobiltelefon hinterlegt oder vor Ort in gedruckter Form vorgelegt werden. Veranstalter und Landkreis gehen aber davon aus, dass ein Großteil der Gäste bereits geimpft sind oder ein aktuelles Testergebnis dabeihaben.

Im Freien ist Stand jetzt auf den Sitzplätzen keine Maskenpflicht geplant. Lediglich beim Einlass, der Essensausgabe und beim Besuch der Sanitäranlagen, ist das Tragen einer medizinischen Maske erforderlich. Besonderheit des Modellvorhabens ist auch, dass es keine Platzordnung gibt. „Wir setzen auf die Achtsamkeit und Rücksicht der Konzertgäste“, so der Landrat. Lediglich Hinweise, Sitzplätze zwischen Besuchergruppen freizulassen, sollen aufgestellt werden. Sollte dieses Modell nicht funktionieren, werden Ordner nachsteuern.

Wer eine Eintrittskarte möchte, muss dem Veranstalter seine Kontaktdaten vorab mitteilen. Bei den Veranstaltungen wird es keine Tageskasse geben. Auch eine Anreise auf gut Glück ergibt keinen Sinn. Die Karten sind personalisiert und eine Übertragung nicht möglich.

Die Kontaktnachverfolgung bei Großveranstaltungen ist ein wichtiger Baustein des Modellprojektes. Derzeit sind Veranstalter und Landkreis im Austausch mit dem Betreiber der luca-App, um für den Fall einer nachträglichen Kontaktnachverfolgung gut gerüstet zu sein. Der Kontakt zu den Machern von luca, der bereits über die RMK-COSIMA-App entstanden ist, hat zu dieser engen Zusammenarbeit schon im Vorfeld geführt. Konzertbesucherinnen und –besucher sollen sich an ihren Plätzen einchecken. Das erleichtert die Nachverfolgung von Kontakten im Fall der Fälle. So wie Sicherheitskontrollen bei Großveranstaltungen selbstverständlich sind, können auch Kontrollen zum Schutze der Gesundheit in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. „Wir setzen bei der Registrierung auf das Verständnis und die Verantwortung der Teilnehmenden und gehen davon aus, dass die Besucher sehr verantwortungsvoll sind, notfalls kann aber nachgesteuert werden“, so Landrat Dr. Sigel.

Wissenschaftliche Begleitung:
Der Landkreis begleitet das Modellvorhaben mit einer wissenschaftlichen Studie. Diese soll Erkenntnisse für die Organisation von Großveranstaltungen unter Pandemiebedingungen bringen. Unter anderen sollen das Verhalten und Wohlbefinden der Menschen untersucht werden. Zudem ist ein Wissenstransfer mit den Kommunen im Landkreis geplant: Vertreter der Städte und Gemeinden sind zu einer Führung über das Veranstaltungsgelände eingeladen.

Hintergrund:
Ende Mai erreicht das Landratsamt die Nachricht des Ministeriums für Soziales und Integration, dass Bewerbungen für Modellvorhaben möglich seien. Dank der bereits bestehenden Arbeitsgruppe „Sicheres Öffnen“ mit Teilnehmenden aus IHK Bezirkskammer, Handel, Hotellerie und Gastronomie, Kultur und Kommunen war man handlungsfähig, hat eine Bewerbung als sinnvoll erachtet und der Landkreis konnte eine entsprechende Bewerbung kurzfristig einreichen.

Eine Woche später erreichte das Landratsamt bereits eine Zusage. Das Kulturvorhaben in Großaspach wird als sogenanntes Selbstläufervorhaben eingestuft und ermöglicht.


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