Ludwigsburg.| Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) führen ab dem 12. April eine Gasnetz-Kontrolle durch. So wird das Gasrohrnetz in folgenden Bereichen überprüft: Ludwigsburger Oststadt, Süd, Weststadt sowie Grünbühl/Sonnenberg, Eglosheim und Pflugfelden. Des Weiteren erfolgt die Netzkontrolle im westlichen Teil von Kornwestheim, in Tamm, Möglingen, Markgröningen, Asperg und Marbach. Darüber hinaus werden die Hochdruckleitungen im gesamten Versorgungsgebiet – von Marbach über Markgröningen bis Kornwestheim – gecheckt. Die Arbeiten dauern rund insgesamt drei Monate.
Das Erdgasnetz der SWLB ist über 800 Kilometer lang. Die Gasleitungen haben einen Außendurchmesser von 32 bis 400 Millimeter.
Ziel und Aufgabe der Stadtwerke ist es, die für die Versorgung notwendigen Netze und Anlagen kontinuierlich störungsfrei und sicher zu betreiben. Dazu gehören auch umfangreiche Instandhaltungsmaßnahmen, um die Schlagadern der Stadt intakt zu halten. Die Grundlagen der Rohrnetzüberprüfung sind in den Vorschriften der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches (DVGW) festgelegt. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Kriterien wie Werkstoff, Druckstufe und Netzzustand werden von den Stadtwerken Prüfperioden für die Überprüfungsbezirke ermittelt.
„Neben der laufenden Erneuerung der Leitungen sind die Rohrnetzüberprüfungen ein probates Mittel für die Gewährleistung der Betriebssicherheit unserer Rohrnetze und somit für die Sicherheit der Bürger*innen. Die regelmäßigen Kontrollen ermöglichen uns, Leckagen frühzeitig aufzuspüren und zu beheben“, erklärt Mariusz Cichocki, Bereichsleiter Gas/Wasser/Fernwärme und Technisches Abwassermanagement der SWLB.
Die Rohrnetzüberprüfung von Gasleitungen findet mit hochempfindlichen Gasspür- und Gasmessgeräten statt. Dabei zieht ein Sauggerät mittels einer so genannten „Teppichsonde“ die Bodenluft knapp über der Oberfläche ab und analysiert, ob Spuren von Erdgas enthalten sind. Die hohe Empfindlichkeit der Geräte macht es möglich, auch die kleinsten Undichtigkeiten an erdverlegten Rohren zu finden.
Bei der diesjährigen Inspektion werden circa 450 Kilometer Leitungsnetz überprüft. Verbleibende Ortsteile und Gemeinden werden in der nächsten Prüfperiode genau unter die Sonde genommen.
Während der Überprüfung sind bis zu zwei Mitarbeiter unterwegs. Einer der beiden hat dabei die Lotsenfunktion. Dieser stellt den Leitungsverlauf fest und navigiert den „Gasspürer“. Bei der Gasrohrnetzüberprüfung werden kleine Bohrungen im Straßenbereich durchgeführt – immer dort, wo die Leitung zum Hausanschluss abzweigt. „Wir prüfen dann mithilfe der Gassonde, ob an den Bohrlöchern Gas austritt. Nach dem Prüfvorgang wird das Bohrloch im Asphalt nicht wieder verfüllt, sondern mit einem Stopfen versehen – das erleichtert uns ein erneutes Prüfen“, beschreibt Cichocki.
Das Überprüfungsteam wird zudem durch einen „digitalen Kollegen” unterstützt. Das ist ein GPS-Ortungsgerät (“Global Positioning Systems”), das seine Informationen über Satelliten bezieht. Auf einem transportablen Display werden die genaue Position und der Verlauf der unterirdischen Gasleitungen anzeigt. Ebenso der genaue Standort der Überprüfungskolonne.
„Dem kleinsten Verdacht auf Gasaustritt gehen wir sofort nach. Bestätigt sich eine Leckage, graben wir diese punktgenau auf und beseitigen sie unter Einhaltung aller sicherheitstechnischen Aspekte. Zu einer lückenlosen Rohrnetzüberprüfung gehören auch die Hausanschlussleitungen bis an die Gebäude. Daher ist es wichtig, unseren Kollegen den Zugang zum Vorgarten bis zur Hausaußenwand zu gewähren. Die Stadtwerke-Überprüfungstrupps weisen sich unaufgefordert aus“, erläutert Cichocki den Vorgang.
Die Arbeiten dauern bis voraussichtlich Mitte Juli.