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Vaihinger Maientag 2021 ist abgesagt

LokalesVaihingen/EnzVaihinger Maientag 2021 ist abgesagt
Zum zweiten Mal in Folge muss das Vaihinger Traditionsfest wegen Corona ausfallen

Vaihingen/Enz.| Jetzt steht fest, was sich schon seit Wochen unweigerlich abzeichnete: Auch 2021 wird es keinen Vaihinger Maientag geben. Angesichts der ernsten Infektionsdynamik und der jüngsten Beschlüsse bei den Bund-Länder-Gesprächen am 22. März besteht für das Vaihinger Traditionsfest über Pfingsten keine realistische Chance auf Durchführung mehr. Daher nun die endgültige Absage.

Kann es in diesem Jahr unter den aktuellen Umständen einen Vaihinger Maientag wie bisher oder vielleicht ein angepasstes, abgespecktes Fest geben? Diese Frage stellt man sich in der Stadtverwaltung, aber auch im Gemeinderat und in der Bevölkerung seit Wochen, wenn nicht gar Monaten. Die Rechtslage ist eindeutig: Im Moment sind Großveranstaltungen schlicht und ergreifend verboten. Und selbst wenn die Coronaverordnung bis Pfingsten gelockert werden würde: Wie müsste man sich den Maientag dann vorstellen? Den Festzug mit normalerweise 3.000 Teilnehmern und weit über 10.000 Zuschauern? Das Platzkonzert des Musikvereins oder die Rondellfeier, bei der die Zuschauer dicht gedrängt stehen? Den Vergnügungspark auf dem Festplatz Egelsee? Das alles ist in diesem Frühjahr vor dem Hintergrund der Pandemie nicht zu verantworten.

Hinzu kommt, dass der Maientag in seinem Kern vor allem ein Kinderfest ist und sehr stark von der Teilnahme der Schulen lebt. Doch auch dort stehen die Signale auf rot. Grundschüler und Schüler der Klassen 5 und 6 befinden sich zwar wieder im Präsenzunterricht unter Pandemiebedingungen, doch außerunterrichtliche Veranstaltungen sind verständlicherweise tabu. Wie also sollten Gedichte einstudiert, der Flößertanz geprobt oder für den Lauf nach dem Maien trainiert werden, wenn sich die Schulen im Moment ausschließlich auf den Kernunterricht konzentrieren können und dürfen?

Oberbürgermeister Maisch, der noch im Spätjahr 2020 vorsichtig optimistisch war, einen relativ normalen Maientag 2021 planen zu können, hat nach Gesprächen mit der Schulseite die Absage vorgeschlagen und im Gemeinderat vor wenigen Tagen zur Diskussion gestellt. Die einhellige Meinung im Gremium war: An einer Absage führt kein Weg vorbei. Auch die Überlegungen, den Maientag deutlich abgespeckt als „Maientag light“ durchzuführen, führten zu der Einsicht, dass es keine wirkliche Alternative gibt.

„Dieser Schritt fällt uns allen nicht leicht“, unterstreicht Oberbürgermeister Gerd Maisch bei der Bekanntgabe der Entscheidung. „Aber ein Maientag ohne Schulkinder, ohne die vielen Musikvereine und anderen Gruppierungen, ohne unser bewährtes Rahmenprogramm wäre einfach kein Maientag.“

Denn immerhin ist der Maientag eines der ältesten weltlichen Feste der Stadt. Er geht zurück auf ein Schulfest, das wohl im Zusammenhang mit der Gründung der Lateinschule – möglicherweise bereits um 1400 – gestiftet und jedes Jahr gefeiert wurde. Spätestens im 18. Jahrhundert entwickelte sich das Schulfest zu einem Fest der ganzen Bürgerschaft, bei dem sich Jung und Alt auf dem Egelsee vergnügte, und das mehr und mehr auch Besucher von auswärts in die Stadt zog.

Nun also die Absage, zum zweiten Mal in Folge. Vor der Coronakrise, die nun bereits mehr als ein Jahr anhält, war der Maientag zuletzt im Zweiten Weltkrieg mehrere Jahre unterbrochen worden. Einmalig ist der Schritt, zu dem man sich nun durchgerungen hat, folglich nicht, wenngleich aber selten. Allein dies zeigt, wie ernst die Situation zu bewerten ist. Oberbürgermeister Gerd Maisch dazu: „Wir alle sind inzwischen pandemiemüde, auch manche Debatte wird rauer, aber wir müssen diese Kraftanstrengung nochmals erbringen, auch wenn es noch so schwer fällt.“ Seine Hoffnung ist, dass sich über Pfingsten dennoch ein bisschen „Maientags-Feeling“ unterm Kaltenstein einstellt. „Ich würde mich freuen, wenn die Vaihinger ihre Häuser trotzdem mit Blumen und Fahnen schmücken, so wie es sonst beim Maientag üblich ist.“

Der Corona-Krise zum Opfer fällt auch der Horrheimer Pfingstmarkt am 24. Mai 2021. Der traditionelle Krämermarkt in der Weinbaugemeinde am Fuße des Klosterbergs hat ebenfalls eine lange Tradition und sorgt normalerweise für drangvolle Enge in den Straßen und Gassen des Ortes. Doch auch hier gibt es zur Absage keine Alternative. So bleibt nur die Vorfreude auf den 6. Juni 2022, den Pfingstmontag „nach Corona“ – hoffentlich.


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