Ditzingen.| Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Ditzingen entwickeln mit einer gemeinsamen Absichtserklärung die Grundlage für Neubauplanungen für das Logistikzentrum und die Polizei – Verbreiterung der Siemensstraße wird dadurch in einem weiteren Teilabschnitt möglich
Das Land Baden-Württemberg und die Stadt Ditzingen haben in einer gemeinsamen Absichtserklärung Eckpunkte zur geplanten Entwicklung und baulichen Neugestaltung des landeseigenen Grundstücks an der Siemensstraße vereinbart. Als Grundvoraussetzung der geplanten Verbreiterung der Siemensstraße wird zunächst ein Neubau des Logistikzentrums Baden-Württemberg (LZBW) angestrebt. Perspektivisch könnten auf dem Areal zudem weitere Landesnutzungen gebündelt werden, darunter das Polizeirevier Ditzingen. Die Siemensstraße kann an dieser Stelle verbreitert werden.
Ditzingens Oberbürgermeister Michael Makurath zeigt sich diesbezüglich erfreut: „Die notwendige Verbreiterung der Siemensstraße bedingt den Abbruch der bestehenden Gebäude und damit verbundene Neubauten durch das Land. Deshalb freut es mich sehr, dass gemeinsam die Grundlage für die Planungen geschaffen wurde und dadurch auch die Nutzungen in Zukunft eine angemessene Unterkunft bekommen können“.
Ausgangspunkt der gemeinsamen Planungen sind die Bemühungen der Stadt Ditzingen, die Siemensstraße in mehreren Bauabschnitten für die regionalen Verkehre in der Relation zwischen der BAB-Anschlussstelle Ditzingen/Feuerbach und den angrenzenden Bereichen des Landkreises Böblingen zu ertüchtigen. Die Koordination der Ampelschaltungen in der Siemensstraße brachte eine Verstetigung des Verkehrsflusses auf der mit über 40.000 Fahrzeugen täglich belasteten Straße und die Beteiligung der Stadt Ditzingen am Regionalen Mobilitätsmanagement soll weitere Verbesserungen mit sich bringen. Allerdings ist allein die Verbreiterung der Siemensstraße ein notwendiges Mittel zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Ditzingen. Mit der Absichtserklärung ist die Umsetzung mit durchgehend vier Fahrspuren und Geh- und Radwegen einen weiteren Schritt näher gerückt.
Das Land Baden-Württemberg, Eigentümer des derzeit rund 1,3 ha großen Grundstücks, war in den Gesprächen durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Ludwigsburg, vertreten. Das Amt wird die weitere Planung vornehmen. Mit der Grundstücksneuordnung, die neben der Verbreiterung der Siemensstraße auch den Rückbau der Gerlinger Straße umfasst, erhält das Land die Möglichkeit, auf dem verkleinerten Areal mehr als 20.000 m² Bruttogeschossfläche für Nutzungen des Landes realisieren zu können. Das Finanzministerium, durch dessen Vermittlung wesentlich zur Lösung beigetragen wurde und in dessen Zuständigkeit die Verwaltung der Immobilien des Landes fällt, befürwortet eine Aufwertung des Grundstücks und der Gebäude ebenso wie zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Grundvermögen des Landes. „Mit dem Abschluss der Absichtserklärung haben wir gemeinsam ein für beide Seiten gutes Ergebnis erzielt. Das Land erhält im Gegenzug für die notwendigen Investitionen deutlich höhere planungsrechtliche Möglichkeiten“, sagte Finanzstaatsekretärin Gisela Splett.
Die angestrebte Verbreiterung der Siemensstraße und die baurechtliche Aufwertung des landeseigenen Grundstücks bieten sowohl der Stadt als auch dem Land zukunftsweisende Entwicklungsmöglichkeiten. An der Ecke Siemensstraße / Dornierstraße werden sechs Stockwerke ermöglicht, die, so Oberbürgermeister Makurath, sowohl städtebaulich prägend sein werden, als auch einen maßgeblichen Teil des Beitrags der Stadt darstellen.
Das Polizeipräsidium Ludwigsburg begrüßt die Pläne zur Neuunterbringung des Polizeireviers Ditzingen und einer möglichen Unterbringung von Teilen der Verkehrspolizei auf dem Areal. „Das Polizeirevier in Ditzingen ist im bisherigen Gebäude was Funktionalität und Sicherheit angeht unzureichend untergebracht. Über eine sachgerechte und auch öffentlich besser wahrnehmbare Unterbringung an der Siemensstraße würden wir uns freuen“, so Polizeipräsident Burkhard Metzger.
Die Stadt Ditzingen wird unmittelbar die Aufstellung des Bebauungsplanes in enger Abstimmung mit dem Land vornehmen, um das Planungsrecht für die vorgesehene Umstrukturierung des landeseigenen Areals zu schaffen und auch die Zufahrten zum Grundstück anzupassen. Das Land wird parallel die haushaltsrechtlichen und finanziellen Voraussetzungen anstreben, um das gemeinsame Ziel zu erreichen, obgleich der Zeitpunkt noch offen und an den finanziellen Möglichkeiten beider Partner orientiert ist.