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Vertreterversammlung der Volksbank Ludwigsburg erstmals online

Ludwigsburg.| Erstmals wurde die Vertreterversammlung der Volksbank Ludwigsburg nicht im Forum am Schlosspark abgehalten, sondern online. „Aufgrund der Corona-Situation war es nicht möglich, wie sonst unsere Versammlung im Forum abzuhalten“, so Aufsichtsratsvorsitzender Michael Kerker: „Daher haben wir dieses Format einer Online-Vertreterversammlung gewählt.“ Im Vorfeld hatte der Vorstand bereits zu Gesprächsrunden in den einzelnen Regionen Marbach, Bietigheim, Vaihingen und Ludwigsburg eingeladen, um den direkten, persönliche Dialog wahrzunehmen – mit einem strengen Hygiene-Konzept.

Die Vertreterinnen und Vertreter waren nun an zwei Tagen – am vergangenen Donnerstag und Freitag – gefragt. Es gab Videoansprachen des Aufsichtsratsvorsitzenden Michael Kerker und des Vorstandsvorsitzenden Thomas Palus, auch im Rahmen der Wahlen für den Aufsichtsrat stellten sich die Kandidaten per virtuellem Vortrag vor. Die Vertreterinnen und Vertreter konnten in der ersten Phase auf einer eigens dafür eingerichteten Plattform die Vorträge kommentieren, Fragen zum Geschäftsverlauf und allen anderen Themen stellen. Diese wurden zeitnah beantwortet. Wichtige Dokumente zu den zu treffenden Beschlüssen und Wahlen wurden als PDF bereitgestellt.

„Die Corona-Krise hat 2020 geprägt und bestimmte auch die Form der Vertreterversammlung“, so der Vorstandsvorsitzende Thomas Palus „Wir halten Abstand, um uns selbst und andere zu schützen. Und doch bleibt der Austausch mit Ihnen unverzichtbar.“ Daher habe man im Vorfeld der ordentlichen Vertreterversammlung das Gespräch bei einzelnen, lokalen Veranstaltungen gesucht. „Diese direkten, offenen Dialoge bei Ihnen vor Ort haben sich als äußerst wertvoll erwiesen“, so Palus weiter: „So konnten wir auf mehr Fragen eingehen und vor allem auf die regionalen Themen und Bedürfnisse.“ Er versprach, daran 2021 anzuknüpfen.

Negativzinsen: schwierige Rahmenbedingungen, aber solides Ergebnis und wichtige Investitionen
Palus richtete den Blick auf das Geschäftsjahr 2019: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren nach wie vor schwierig, eines der größten Probleme bleibt die negative Zinspolitik. So habe die EZB seit 2014 mehr als 25 Mrd. Euro Strafzinsen von Banken kassiert – „Geld, das den Sparern in Europa fehlt. Die EZB schädigt damit unvermindert die Geldeinlagen und Altersvorsorge der Bürger“, unterstrich Palus.

Trotz des schwierigen Umfelds hat die Volksbank Ludwigsburg auch 2019 viele wichtige Weichen gestellt und ein solides Ergebnis erreicht. Eine der wichtigsten Maßnahmen, war die starke Intensivierung der regionalen Ausrichtung durch die Einrichtung von vier leistungsfähigen Beratungscentern in Ludwigsburg, Marbach, Bietigheim und Vaihingen, mit je einem für diesen Marktbereich zuständigen Regionalleiter vor Ort. Darüber hinaus wurde in den Ausbau der Infrastruktur zur besseren Beratung investiert, etwa in Bietigheim, wo in der renovierten Filiale Stadtmitte neue, helle Räumlichkeiten geschaffen wurden. In Hemmingen läuft das Bauprojekt für eine neue Filiale nach Plan – sie soll Anfang 2021 eröffnet werden. Zudem wird zum Beispiel in Marbach und Kornwestheim in enger Abstimmung mit den Stadtverwaltungen den Neubau der Standorte geplant.

Filialnutzung sinkt weiter, digitale Leistungen werden verstärkt nachgefragt
Eine wichtige Maßnahme zum Jahresende 2019 war die Zusammenfassung von nicht mehr überlebensfähigen Kleinstfilialen mit ihren benachbarten Hauptstandorten.

„Ich möchte gar nicht drum herumreden: Wir haben einige Filialen geschlossen – wie viele andere Banken in den zurückliegenden Monaten auch“, sagte Thomas Palus. Seit 2016 hatten die Volksbank die Kundenfrequenz in Filialen messen lassen und genau im Auge behalten. Verbunden mit der Aufforderung an alle Kunden, „mit den Füßen abzustimmen“, das heißt, diese Filialen intensiv zu nutzen und damit zu zeigen, welche Standorte überlebensfähig sind. „Diese Zahlen haben wir ausgewertet und wiederholt festgestellt, dass die Frequenz seit 2016 fast überall noch weiter gesunken ist“, berichtete Palus. So hat sich die durchschnittliche Filialnutzung in den vergangenen fünf Jahren halbiert.

Gleichzeitig ist die Nutzung des Online-Bankings und der digitalen Dienstleistungen sehr stark angestiegen – unter Corona-Bedingungen sogar noch deutlich schneller. „Es sind unsere Mitglieder und Kunden, welche die Digitalisierung mit Macht vorantreiben und wir müssen reagieren. Denn Kunden erwarten heute von ihrer Volksbank Ludwigsburg, dass sie nahezu alle Services digital anbietet.“

Allerdings wünschen Kunden bei der Beratung unverändert den direkten persönlichen Kontakt zu qualifizierten Beratern „Und genau das ist es, was die Volksbank Ludwigsburg ausmacht: Es sind die Menschen, die hier arbeiten, nicht ein Gebäude oder ein SB-Automat. Qualifizierte, persönliche Beratung in allen Finanzangelegenheiten in zumutbarer Entfernung von Zuhause – das können wir bieten“, betonte Palus.

Des Weiteren wurde in den Ausbau der Telefonzentrale zum KundenDialogCenter investiert: „In unserem KundenDialogCenter in Ludwigsburg sitzen Mitarbeiterinnen und nehmen unter der Ludwigsburger Telefonnummer 1310 von 8 bis 20 Uhr Anrufe und Aufträge von Kundinnen und Kunden entgegen. Kein kostengünstiges Call-Center im Ausland – sondern eine serviceorientierte, digitale Filiale.“

Die Zahlen des Geschäftsjahres 2019
Eine deutliche Sprache sprechen auch die positiven Zahlen des Jahres 2019:

• Die Bilanzsumme der Volksbank Ludwigsburg lag zum 31.12. 2019 mit 2,185 Milliarden Euro dank höherer Kundeneinlagen um 2,2 Prozent oder 47 Millionen Euro über dem Vorjahreswert.

• Das Kundenkreditgeschäft stieg um 4,9% auf 1,205 Mrd. Euro bei Baufinanzierungen und gewerblichen Krediten.

• Die Kundeneinlagen sind um 2,5 % auf 1,733 Mrd. Euro gewachsen.

• Im Provisionsergebnis wurden 18,64 Millionen Euro erzielt, ein Plus von 3,3 % zum Jahr 2018.

• Bei der Mitgliederentwicklung wurde die nächste Tausendermarke übersprungen: Die Gemeinschaft ist 2019 auf 83.089 Mitglieder angewachsen.
Von einer stabilen und erfolgreichen Volksbank Ludwigsburg profitiert auch die ganze Region – das zeigt auch wieder die regionale Leistungsbilanz:

• Für das Jahr 2019 wurden 1,91 Millionen Euro Steuern gezahlt.

• Die Mitarbeiter haben zudem mit 4,03 Millionen Euro zum Steueraufkommen der öffentlichen Hand beigetragen und sie unterstützten mit ihrer Kaufkraft von 14,78 Millionen Euro die heimische Wirtschaft.

• Ein Auftragsvolumen von 6,12 Millionen Euro hat 2019 die Wirtschaftskraft hiesiger Unternehmen gestärkt und dabei Arbeitsplätze gesichert.

• 1,91 Millionen Euro an Ausschüttungen und Spenden und Sponsoring sind geflossen. Damit wurden mehr als 100 gemeinnützige Vereine und Einrichtungen und damit das kulturelle Leben, der Breitensport und die Jugend gefördert.

• In Summe beträgt die regionale Leistungsbilanz für 2019 damit 28,74 Millionen Euro.

Die beabsichtige Verschmelzung der drei großen Genossenschaftsbanken im Landkreis
Auch auf die nahe Zukunft ging Palus ein – die Fusionsgespräche mit den anderen beiden großen Genossenschaftsbanken im Kreis, der VR Bank Neckar-Enz und der VR Bank Asperg-Markgröningen – eine Verschmelzung, bei der alle drei Partner wirtschaftlich auf gesunden Beinen stehen und keine der Banken eine Fusion suchen muss: „Man begegnet sich auf Augenhöhe und jedes Haus bringt sich mit seinen Stärken ein, um gemeinsam etwas Neues zu schaffen. Gleichzeitig soll die Organisation der neuen Bank, der ,VR Bank Ludwigsburg ́, dezentral ausgerichtet bleiben, damit Kunden ihre bekannten Ansprechpartner behalten.

„Geplant ist, dass die Vertreterinnen und Vertreter im Mai 2021 für unser Haus ein Zusammengehen rückwirkend zum 01.01.2021 beschließen können“, so Palus. „Mit einer Bilanzsumme von 5,4 Mrd. Euro und 63 Standorten sind wir dann ein für die Zukunft bestens gerüstetes Institut, dass seinen Mitgliedern und Kunden auch morgen ein stabiler, leistungsfähiger und verlässlicher Partner ist.“

Aufsichtsratsvorsitzender Michael Kerker ging ebenfalls auf die beabsichtige Verschmelzung ein: „Die wesentlichen Gründe liegen in der anhaltenden Phase historisch niedriger Zinsen oder gar Negativzinsen und noch nicht absehbarer Folgen der Corona-Pandemie. Gleichzeitig steigen Verwaltungskosten und Aufwendungen für die regulatorischen Erfordernisse – sie betragen schon heute bis zu 23% der anfallenden Kosten. Ein enormer Wert.“ Kosten, für die letztlich Mitglieder und Kunden aufkommen müssten. Kooperationen und größere Unternehmensstrukturen seien geeignete Antworten auf diese Herausforderungen. „Es war daher nur folgerichtig, dass nun Sondierungsgespräche vereinbart wurden, die auch von den Aufsichtsratsgremien aller drei Banken mitgetragen werden.“

In der zweiten Phase der Online-Versammlung waren die Vertreterinnen und Vertreter bei einer Reihe von Entscheidungen gefragt – abgestimmt wurde geheim und ebenfalls online:

• Der Vorstand und Aufsichtsrat wurden für das vergangenen Geschäftsjahr 2019 entlastet. Aufgrund des Vorstandswechsels im Frühjahr 2019 stand dort noch die in der vergangenen Vertreterversammlung einstimmig auf dieses Jahr verschobene Entlastung für das Geschäftsjahr 2018 aus – auch hier stimmte die Versammlung für die Entlastung beider amtierender Vorstände.

• Vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie und mit Blick auf die Digitalisierungsanstrengungen im genossenschaftlichen Verbund hatte der Bundesverband der Volksbanken und Raiffeisenbanken BVR eine Anpassungen der Satzung und der Wahlordnung an die Mustervorgaben empfohlen: Dabei zielte die Änderung der Mustersatzungen in erster Linie darauf ab, auch ab dem kommenden Jahr General- und Vertreterversammlungen schriftlich oder elektronisch abhalten zu können. In den Musterwahlordnungen wird nun vornehmlich die Briefwahl und Online-Wahl der Vertreter ausführlicher geregelt. Die Versammlung stimmte der Anpassung zu.

• Im Rahmen des laufenden Verfahrens wegen Compliance-Verstößen gegen den ehemaligen Aufsichtsrat Gerhard Heilemann und den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Karlheinz Unger war die Entscheidung der Versammlung zu folgenden Punkten gefragt: den Abschluss eines Vergleichs mit dem ehemaligen Aufsichtsratsmitglied Gerhard Heilemann und zum Verzicht auf weitergehende Schadensersatzansprüche sowie die Ermächtigung des Aufsichtsrats zum Abschluss eines Vergleichs mit Karlheinz Unger und zum Verzicht auf weitergehende Schadensersatzansprüche aus seiner Tätigkeit als Vorstandsmitglied der Volksbank. „Die juristische Aufarbeitung von Verdachtsmomenten aus der jüngeren Vergangenheit hat unser Haus seit dem Frühsommer 2019 intensiv beschäftigt“, erläuterte Michael Kerker. „Wie bereits in der Vertreterversammlung im vergangenen Jahr angesprochen, hat eine breite Aufarbeitung möglicher Regelverstöße im Bereich Compliance stattgefunden. Diese mündeten in die Führung der Prozesse des Vorstandes gegen den ehemaligen Aufsichtsrat Gerhard Heilemann und des Aufsichtsrates gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Karlheinz Unger. Wir bitten Sie, uns hierzu weiterhin Ihr Vertrauen zu schenken“. Die Vertreterinnen und Vertreter stimmten bei beiden Punkten für den Abschluss eines Vergleiches.

• Die Vertreterversammlung stellte die Verwendung des Jahresabschlusses 2019 fest und stimmte über den Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand zur Gewinnverwendung ab. Auch hier sorgte Corona für ein Novum: Die deutsche Bankenaufsicht BaFin, die europäische Aufsichtsbehörde EBA und die EZB hatten Banken dringend nahegelegt, in diesem Jahr keine Dividenden auszuschütten. Der Aufsichtsrat schlug im Einvernehmen mit dem Vorstand vor, den Jahresüberschuss von 2.774.197,01 Euro – unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages von 15.799,98 Euro zum Bilanzgewinn von 2.789.996,99 Euro – wie folgt zu verwenden: Als Zuweisung zu den Ergebnisrücklagen fließen 750.000 Euro in die gesetzlichen Rücklagen, weitere 750.000 Euro fließen in andere Ergebnisrücklagen und 1.289.996,99 Euro zum Vortrag auf neue Rechnung. Die Versammlung stimmte diesem Vorschlag zu. Über die endgültige Höhe und Ausschüttung einer Dividende für das Jahr 2019 wird daher die Vertreterversammlung im kommenden Jahr 2021 entscheiden.

• Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat waren Ute Freitag und Melanie Saka turnusgemäß ausgeschieden und stellten sich zur Wiederwahl: Beide wurden mit großer Mehrheit wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Auch zwei neue Aufsichtsratsmandate waren zu besetzten: Dr. Andreas Fandrich, aus Ludwigsburger, Rechtsanwalt und Bankkaufmann, sowie der Bietigheimer Rechtsanwalt Dr. Stefan Lämmer stellten sich per Video den Vertreterinnen und Vertretern vor und wurden jeweils mit großer Mehrheit gewählt.

Auch eine Ehrung nahm Michael Kerker vor: Das langjährige Gremiumsmitglied Wilfried Hörmann schied nach dem Erreichen der Altersgrenze aus. Hörmann erhielt vom Baden- Württembergischen Genossenschaftsverband für seine lange Aufsichtsratstätigkeit die Silberne Ehrennadel verliehen – Michael Kerker überreichte die Auszeichnung gemeinsam mit den Vorständen Thomas Palus und Joachim Sandner bereits vor der virtuellen Versammlung persönlich und dankten Wilfried Hörmann: „Für seine langjährige, tatkräftige Mitarbeit bedanke ich mich auch im Namen der Aufsichtsratskollegen, beider Bankvorstände und aller Mitglieder. Ich bedanke mich auch persönlich für seine Solidarität, sein Pflichtbewusstsein und seine Unterstützung“, so Michael Kerker: „Auf Herrn Hörmann konnte man sich auch in schwierigen Zeiten stets verlassen.“

Zum Abschluss dankten Kerker sowie Thomas Palus auch im Namen seines Vorstandskollegen Joachim Sandner ausdrücklich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Volksbank: „Angesichts der aktuellen Herausforderungen und Belastungen durch die Corona-Krise haben die Mitarbeitenden besonders in Filialen und in der Beratung oft große Belastungen erlebt.“

Für das kommende Jahr ist die Vertreterversammlung für den 19. Mai 2021 geplant – über die Modalitäten wird die Volksbank Ludwigsburg die Vertreterinnen und Vertreter rechtzeitig informieren.


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