3.2 C
Ludwigsburg
Donnerstag, 25. April , 2024

LEA im Gewann Schanzacker nicht zuzlässig

Gemeinsame Erklärung der Städte Asperg, Ludwigsburg und...

Neue Mountainbike-Trails im Gemeindewald Plüderhausen

Die neuen Trails schaffen ein attraktives Angebot...

Aufstellung des Maibaums

Die Winnender Bevölkerung wird herzlich eingeladen Winnenden.| Am...
StartAktuellLudwigsburg stellt sich auf magere Jahre ein

Ludwigsburg stellt sich auf magere Jahre ein

AktuellLudwigsburg stellt sich auf magere Jahre ein
  • Coronakrise: Haushalt leidet unter hohen Steuerausfällen
  • OB Knecht unterrichtet den Gemeinderat

Ludwigsburg.| Die Corona-Pandemie trifft die Stadt Ludwigsburg hart: Gewerbesteuereinnahmen brechen weg, das Gebührenaufkommen ist in vielen Bereichen fast zum Erliegen gekommen. Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht hat den Gemeinderat am heutigen Samstag über die finanziell prekäre Lage informiert. Nun muss festgelegt werden, wo gespart wird.

Der städtische Haushalt für das Jahr 2020 ist fest im Griff der Coronakrise. Ludwigsburg teilt das Los vieler Kommunen: Die Steuereinnahmen sind dramatisch gesunken. Für das bestehende Jahr korrigierte Stadtkämmerer Harald Kistler die Einnahmen aus der Gewerbesteuer der Unternehmen um 40 Prozent nach unten: Statt der zu erwartenden 86 Millionen Euro rechnet er jetzt mit einem Volumen von 50 Millionen. Die Stadtverwaltung hat am heutigen Samstag den Gemeinderat in einer Infoveranstaltung im Bürgersaal des Forums über die dramatische Situation in Kenntnis gesetzt.

Einnahmen drastisch gesunken
Neben dem gravierenden Rückgang bei den Steuereinnahmen sind weitere schmerzhafte Ausfälle zu verzeichnen. Weil die Kindergärten in den Monaten April und Mai lediglich für eine Notbetreuung geöffnet waren, verzichtete die Stadtverwaltung darauf, Gebühren und Essensgeld zu erheben. Auch die Einnahmen aus der Schulkindbetreuung fehlen. Das sind zusammen 870.000 Euro pro Monat. Weil Volkshochschule, Kunstschule Labyrinth und Stadtbibliothek seit Mitte März keine Kurse mehr anbieten, gibt es auch hier beträchtliche Einbußen. Die Stadtverwaltung stundete zudem Mieteinahmen bei gewerblichen Objekten.

„Diese dramatischen Rückgänge werden nicht nur temporär sein“, befürchtet der Stadtkämmerer. „Wir werden die Auswirkungen auch in den Folgejahren spüren.“ Harald Kistler erläuterte dem Gemeinderat, dass die Stadtverwaltung durch Verfügung des Oberbürgermeisters seit 24. März nur noch Ausgaben tätigt, die absolut notwendig sind. Daher wird sie dem Gemeinderat eine Haushaltssperre vorschlagen. Die Entscheidung darüber ist für dessen öffentliche Sitzung am Mittwoch, 20. Mai, 17 Uhr, im Bürgersaal des Forums vorgesehen.

OB Knecht kündigt schmerzhafte Einschnitte an
„Gleichzeitig wird die Stadtverwaltung Maßnahmen zur Konsolidierung in Höhe von 30 Millionen Euro erarbeiten“, kündigt OB Dr. Matthias Knecht an. „Wir sind uns bewusst, dass Verwaltungsspitze und Fachbereiche vor schmerzhaften Einschnitten stehen.“ Man müsse sich sehr genau fragen, welche Leistungen die Stadtverwaltung weiter anbiete und welche man vorerst zurückstelle. Doch der OB kündigt auch an: „Beim Ehrenamt, bei sozialen Initiativen, bei Kultur und Sport müssen wir alles tun, um auch künftig eine Unterstützung zu ermöglichen.“

Bei den Personalkosten stehen Stadtverwaltung und Gemeinderat ebenfalls vor schwierigen Beschlüssen. Alle aktuellen Besetzungsverfahren wurden dort gestoppt, wo es noch möglich war, alle befristeten Stellen stehen auf dem Prüfstand. Anhand bestimmter Kriterien prüft die Stadtverwaltung, ob eine Stellenbesetzung zwingend notwendig ist oder nicht.

Nachtragshaushalt vor der Sommerpause angestrebt
Die Vorschläge zur Konsolidierung des Haushalts werden im Gemeinderat diskutiert. Das Gremium legt fest, welche davon in einen Nachtragshaushalt fließen. Dieser ist die Grundlage, um eine Haushaltssperre wieder aufzuheben. Als Termin strebt die Stadtverwaltung eine Verabschiedung vor der Sommerpause an. „Ohne eine wirksamen Rettungsschirm von Bund und Land für die Kommunen wird es nicht gehen“, sagt OB Dr. Knecht. „Zwar hat uns das Land über eine Soforthilfe zuletzt insgesamt 1,5 Millionen Euro überwiesen. Doch das ist nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. Wir erwarten mehr und brauchen auch mehr.“


Weitere Artikel

Beliebte Artikel