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StartSportDie Kunst, an die Erfolgsserie anzuknüpfen

Die Kunst, an die Erfolgsserie anzuknüpfen

SportDie Kunst, an die Erfolgsserie anzuknüpfen

von Bernhard Gaus

Bietigheim-Bissingen.|  „Wir haben in der Rückrunde nur noch ein Saisonziel: jeweils das nächste Spiel zu gewinnen“, sagt Hannes Jón Jónsson, wenn er auf die Ausgangssituation seiner Bietigheimer Handballer vor dem Neustart nach der EM-Pause angesprochen wird. Am Samstag geht es für die SG BBM in der heimischen EgeTrans Arena gegen Aufsteiger HSG Konstanz um die ersten Ligapunkte im Jahr 2020. Nur zu gerne würden die Schwaben ihre Erfolgsserie von sieben Siegen aus den letzten 8 Spielen fortsetzen.

Die Aussage des Bietigheimer Cheftrainers zeigt eines: Der Bundesliga-Absteiger ist im viel zitierten „Haifischbecken“ des Unterhauses angekommen, geerdet, auf dem Boden der Tatsachen nach einem veritablen Fehlstart von 8:12 Punkten. „Normalerweise hat man nach unserer Anfangsphase oben keine Chance mehr“, sagt der Sportliche Leiter der SG BBM, Jochen Zürn. „Uns kommt aber entgegen, dass die Liga vorne unheimlich eng ist.“ Die Serie, die die Mannschaft im November und Dezember hingelegt habe, könne man deshalb nicht hoch genug bewerten. Das Sahnehäubchen war schließlich der Erfolg am 26. Dezember beim seit einem Jahr zu Hause unbesiegten Tabellenzweiten Hamm-Westfalen. Für die SG BBM war der Rückrundenbeginn ein Vier-Punkte-Spiel, seither beträgt der Rückstand auf Platz 2 noch eben vier Punkte. „Gegen einen Mitkonkurrenten so deutlich zu gewinnen, gibt Selbstvertrauen“, weiß Zürn. Hamm-Westfalen selbst hat seine Ambitionen auf einen Aufstiegsplatz drei Tage später durch einen Erfolg über den VfL Gummersbach unterstrichen.

Fehlstart verdaut
Über die Ursachen des Bietigheimer Fehlstarts lässt sich trefflich streiten. „Wir wollten einen schlechten Start auf jeden Fall verhindern“, sagt Jan Asmuth, „da wir dann sofort in eine Drucksituation geraten. Es ist dann genauso gekommen.“ Für den Linksaußen, vom Trainer eben zum Kapitän der SG BBM ernannt, war das sicher keine einfache Situation. Fünf Heimspiele lang haben die Bietigheimer Handballer ihre Fans auf die Folter gespannt, ehe im sechsten Anlauf endlich der erste Heimsieg glückte. Der Sieg gegen den aktuellen Tabellenführer HSC Coburg war einer der Knackpunkte im bisherigen Saisonverlauf – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Seit diesem Spiel gibt es neue Absprachen für die Aufgabenteilung zwischen Ex-Weltmeister Michael „Mimi“ Kraus und Jonas Link, den beiden Kreativköpfen im Bietigheimer Angriffsspiel. „Was die beiden seither im Rückraum spielen, ist sicher außergewöhnlich“, unterstreicht Zürn. Der Sportliche Leiter betont auch die Rolle von Dominik Claus im rechten Rückraum. Immer dann, wenn die SG BBM Schwierigkeiten hatte, ins Rollen zu kommen, war der 23-jährige Linkshänder besonders präsent.

„Überragend“ nennt Zürn auch die Entwicklung von Nikola Vlahovic. Die Entscheidung, den 20-Jährigen mit einem Doppelspielrecht auszustatten, das ihm die Möglichkeit gibt, bei Drittligist Oppenweiler in eine tragende Rolle zu wachsen, hat den Rückraumlinken sehr gefördert. Die Einsätze für Oppenweiler werden sein Schwerpunkt bleiben, stellt Zürn deshalb klar.

Lukas Urban rückt in den Kader auf
Mit kleinen Änderungen im Kader wird Bietigheim in die ausstehenden 16 Spiele in dieser Saison gehen. Maximilian Trost und Jan Döll gehören nicht mehr dazu. Für den Ausfall von Linksaußen Martin Marcec, der nach seinem Kreuzbandriss sehr wahrscheinlich bis zu Saisonende nicht mehr eingesetzt werden kann, haben die Enztal- Handballer mit dem A-Jugendlichen Lukas Urban eine interne Lösung gefunden. Der neue Youngster im Kader ist in der Winter-Vorbereitung dazu gestoßen. „Er macht seine Sache sehr gut, tritt mutig auf“, sagt Zürn. „Wir werden ihn in der Rückrunde sicher in dem einen oder anderen Spiel sehen.“

Mit kurzer Vorbereitung in den Spielrhythmus
Es war eine ungewohnt kurze Vorbereitungsphase seit dem Neustart am 11. Januar. Zunächst zwei intensive Wochen mit Schwerpunkten im Athletik- und Ausdauerbereich, gefolgt von einer ganz „normalen“ Trainingswoche vor dem Spiel am Samstag gegen Konstanz. Mit nur zwei richtig gesetzten Testspielen beim HC Erlangen und dem Rixespiel am Freitag in Korntal, will der Tabellenfünfte zu seinem Spielrhythmus finden. „Alle werden frisch ins erste Spiel gehen“, ist sich Jan Asmuth sicher. „Wenn wir 2020 so starten, wie wir 2019 aufgehört haben, dann werden wir uns oben festbeißen“, beschreibt der Kapitän die Gemütslage. Sechs Mannschaften werden sich nach seiner Einschätzung bis zum Ende um die beiden vorderen Plätze streiten – die SG BBM mit eingerechnet.

Viel Luft nach oben sieht indes Jochen Zürn auch angesichts der jüngsten Erfolgsserie in praktisch allen Mannschaftbereichen: „Wir tun jetzt gut daran, unsere Aufgaben zu erledigen und von Spiel zu Spiel zu denken. Gleichzeitig verlieren wir das große Ziel nicht aus den Augen, nämlich gerne wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Wir sind da sicher wieder näher herangerückt.“ Die SG BBM spielt selbst noch gegen drei der vier vor ihr platzierten Teams. Relativ früh in der Rückrunde werden die Bietigheimer Handballer dann wissen, wohin die Reise gehen wird.


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