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StartLebenRatgeberSo unterscheiden sich Sammler- von Anlagemünzen

So unterscheiden sich Sammler- von Anlagemünzen

LebenRatgeberSo unterscheiden sich Sammler- von Anlagemünzen

Gold wird seit der Antike benutzt, um das eigene Vermögen abzusichern. Denn der Wert des Edelmetalls unterliegt nur sehr geringen Kursschwankungen – vor allem im Vergleich zu anderen Investitionsformen. Bei Barren errechnet sich der Wert beispielsweise aus dem Gewicht und dem Goldanteil. Bei Münzen kommen noch weitere Kriterien hinzu, die den An- und Weiterverkaufspreis bestimmen. Wir zeigen, worin sich in diesem Zusammenhang Sammler- und Anlagemünzen unterscheiden und was man beim Handel beachten sollte.

Warum sind Sammlermünzen wertvoll?
Wie groß der Wert einer Sammlermünze ist, hängt von vielen Faktoren ab:

  • Je seltener ein Geldstück ist, desto höher ist der Verkaufspreis. Dies trifft vor allem auf Exemplare aus der Antike oder dem Mittelalter zu, bei denen der Wert in erster Linie durch die Nachfrage von Sammlern zustande kommt.
  • Zusätzlich spielt der Zustand eine wichtige Rolle. Der Sammlerwert sinkt durch Kratzer, Macken und Verschmutzungen. Er steigt hingegen, wenn wenig Makel vorhanden sind.
  • Besonderheiten wie Fehlprägungen können sich positiv auf die Nachfrage auswirken.
  • Historische Münzen haben immer auch einen Materialwert.
  • Bestimmte Motive (z.B. Tiere, Gedenkmünzen für politische Ereignisse oder prominente Persönlichkeiten) sind besonders beliebt.

Lohnt sich der Handel mit Sammlermünzen?
Die aktuelle Nachfrage – z.B. nach bestimmten Motiven oder Epochen – schwankt von Zeit zu Zeit. Dadurch kann der Kurs eines bestimmten Geldstücks relativ schnell steigen oder fallen. Zwar lassen sich durch diese Wertänderungen auch Gewinne erzielen, allerdings braucht es dazu etwas Glück, viel Geduld und umfangreiche Kenntnisse des Marktes. Wer auf schnellen Profit hofft, sollte weder auf Sammlermünzen noch auf Anlagemünzen setzen.

Worin besteht der Unterschied zu Anlagemünzen?
Bei Anlagemünzen ist der Materialwert ausschlaggebend und nicht die Seltenheit. Es ist jederzeit möglich, sie weiterzuverkaufen, bei Sammlermünzen kann es unter Umständen schwieriger sein, einen Abnehmer zu finden.

Einen Überblick (mit Abbildungen) über weltweit bekannte Prägungen gibt diese Übersicht. Die Münze Maple Leaf zeigt beispielsweise ein Ahornblatt auf der einen und Queen Elizabeth II. auf der anderen Seite. Noch weiter verbreitet ist die Prägung Krugerrand (auch Krügerrand genannt), auf der eine Antilope sowie Paul Kruger – ein ehemaliger Präsident der Südafrikanischen Republik – zu sehen sind. Lediglich die Wiener Philharmoniker, die eine Orgel sowie Instrumente abbildet, hat auch einen aufgeprägten Euro-Nennwert von 100 Euro. Das heißt, man kann mit diesem Geldstück „ganz normal“ bezahlen. Allerdings ist der Materialwert wesentlich höher.

Steuersätze für den Handel mit Gold:
Beim Handel mit Anlagemünzen aus Gold kann unter bestimmten Voraussetzungen die Mehrwertsteuer von 19 Prozent entfallen:

  • Der Reinheitsgehalt muss mindestens 900/1000 (also 90 Prozent) betragen.
  • Das Prägedatum muss im 19. Jahrhundert oder später liegen.
  • Die Münze war oder ist im Prägeland gesetzliches Zahlungsmittel.
  • Der Verkaufspreis darf maximal 80 Prozent über dem Marktwert des enthaltenen Goldes liegen.

Seriöse Goldhändler versichern allerdings mit einem Zertifikat, dass diese Kriterien zutreffen. Auf den Gewinn fällt außerdem keine Einkommenssteuer an, wenn er unter der Freigrenze von 600 Euro liegt und wenn zwischen dem An- und Weiterverkauf mindestens zwölf Monate vergehen.

Steuersätze für Silber:
Für Silbermünzen gilt im Normalfall ein Steuersatz von 19 Prozent. Für offizielle Zahlungsmittel beträgt er hingegen nur sieben Prozent. Bei der Einfuhr aus dem Ausland und dem anschließenden Handel mit Silber greifen allerdings die Regeln der Differenzbesteuerung. Dabei muss ein Verkäufer nicht die volle Mehrwertsteuer auf den Verkaufspreis aufschlagen, sondern nur auf die Differenz zwischen dem Einkaufs- und Bruttoverkaufspreis.

Steuerregelung für Platin und Palladium:
Bei allen Münzen beträgt die Mehrwertsteuer 19 Prozent.

Fällige Steuer für historische Sammlermünzen:
Die EU hat beschlossen, dass für Kunstgegenstände und Sammlungsstücke – dazu zählen Sammlermünzen im Normalfall – seit 2014 der übliche Steuersatz von 19 Prozent anfällt.

Fazit
Sammlermünzen sind als langfristige Geldanlage eher ungeeignet, da das verwendete Material meist nicht besonders wertvoll ist. Bei einem Weiterverkauf ist es nicht garantiert, dass man überhaupt den Einkaufspreis erhält. Zudem muss man erst einen interessierten Käufer finden. Wenn es um eine vergleichsweise risikoarme Absicherung des eigenen Vermögens geht, lohnen sich Anlagemünzen aus Gold mehr. Legt man große Geldsummen in Form von Edelmetallen an, ist ein Ankauf von Barren ebenfalls sinnvoll, bei denen der Preis pro Gramm etwas niedriger ist als bei Anlagemünzen des gleichen Materials.


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