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StartSportOhne Medaille zurück aus den Niederlanden

Ohne Medaille zurück aus den Niederlanden

SportOhne Medaille zurück aus den Niederlanden
Nach zwei Final-Teilnahmen in Folge auf der World Tour, scheidet das  Stuttgarter Beachvolleyball-Nationalteam Chantal Laboureur/Julia Sude bei den Europameisterschaften in den Niederlanden im Viertelfinale aus und landet auf dem fünften Platz.
Apeldoorn (tob).| Die deutschen Beachvolleyballer haben bei Europameisterschaften eine beeindruckende Erfolgsbilanz vorzuweisen. Seit 1993 wird in Europa jährlich um EM-Medaillen gespielt – dabei haben deutsche Athleten insgesamt 34 Medaillen erspielt.
Vor allen die Frauen dominieren die Szene mit 22 Mal Edelmetall, die Männer steuerten zwölf Medaillen bei. Damit ist Deutschland die mit Abstand erfolgreichste Beachvolleyball-Nation in Europa. Doch 2018 geht der deutsche Volleyball-Verband leer aus. Der DVV kürte den entscheidenden EM-Tag zum „traurigen Freitag“. Nach zuletzt drei deutschen EM-Goldmedaillen in Folge bei den Frauen, ertönt dieses Mal keine deutsche Hymne. Dabei waren im Achtelfinale noch vier deutsche Frauen-Teams im Rennen.
Das Stuttgarter Nationalteam Laboureur/Sude unterlag im Viertelfinale den Spanierinnen Liliana Fernandez Steiner/Elsa Baquerizo McMillan nach 53 Minuten mit 1:2 (23:21, 20:22, 10:15), nachdem sie gegen dasselbe Team in der Vorrunde noch gewonnen hatten. Sie verpassten die Chance, sich den zweiten Satz zu schnappen und das Spiel für sich zu entscheiden. Das Glück, das in der voran gegangenen Partien knappe Situationen in den Schlussphasen der Sätze für die Stuttgarterinnen entschied, fehlte dieses Mal. „Am Anfang des Turniers waren wir körperlich nicht auf unserem Niveau, das hat sich dann gebessert, aber irgendwie war nicht mehr drin. Die Spanierinnen haben sehr schlau gegen uns gespielt und wir haben kein Mittel gefunden, sie abzuwehren“, sagte Chantal Laboureur enttäuscht.
Schließlich gingen die Bronzemedaillen-Gewinnerinnen der EM 2017, auf Eins gesetzt, mit berechtigter Medaillenhoffnung ins Turnier mit 32 Teams in der Gruppenphase, die um den Titel und 20 000 Euro Siegprämie kämpften.
Die Spiele im einzelnen:
Dienstag, 17. Juli, 13 Uhr: Marta Menegatti/Laura Giombini, Italien.
Von der Setzliste her trafen im Auftaktspiel der Erste auf den Letzten des 32-Feldes. Doch die Bronzemedaillen-Gewinnerinnen der vergangenen EM waren 50 Minuten lang auf der Suche nach ihrem Flow. Am Ende ging die Premiere auf der EM 2018 mit 1:2 (18:21, 21:18, 6:15) verloren.
„Wir waren einfach noch nicht mental angekommen, nach dem aufregenden Finaltag in Gstaad und der langen Anreise nach Holland, mit den verspäteten Flügen. Schließlich waren wir erst um 3 Uhr früh im Bett. Auch körperlich fehlen halt noch die letzten 10 Prozent“, fasste Julia Sude zusammen.
Dienstag, 17. Juli, 19:45 Uhr: Gegen die Spanierinnen Liliana Fernandez Steiner/Elsa Baquerizo McMillan lief es dann schon wenige Stunden später deutlich besser. Mit 2:0 (21:19, 21:19) setzten sich die Favoriten aus Deutschland in 35 Minuten vor vollen Rängen auf dem Center Court von Apeldoorn durch. „Es war das erwartet schwere und auch knappe Spiel. Wir kennen uns sehr gut, weil wir im Trainingslager mehrere Wochen zusammen trainiert haben. Aber wir haben es geschafft, freuen uns sehr und sind dankbar für das volle Stadion und die tolle Kulisse, die wir dabei hatten“, sagte Chantal Laboureur. Julia Sude meinte: „Ich denke, wir sind jetzt angekommen im Turnier. Heute früh saßen wir mental wohl noch im Flieger oder im Shuttle. Aber jetzt sind wir wieder auf Kurs.“
Die für Mittwoch, 18. Juli, 14 Uhr gegen Katarzyna Kociolek/Kinga Kolosinska aus Polen angesetzte dritte Gruppen-Partie war ausgefallen. Kinga Kolosinska hatte bereits beim ersten Gruppenspiel mit Muskelproblemen passen müssen. Zu den weiteren Partien konnten die Polinnen nicht mehr antreten.
Die Auslosung am Mittwoch ergab dann, dass es für Laboureur/Sude weiterhin in Apeldoorn weiterging, und zwar gegen Taru Lahti/Anniina Parkkinnen aus Finnland, am Donnerstag, 19. Juli, um 14 Uhr. Der eine Tag Pause hat den beiden gut getan, aber die gewohnte körperliche Fitness war noch immer nicht zurück. „Man will. Man denkt, man kann. Aber es geht nicht. Auch dieses Spiel war sehr anstrengend. Und wieder war es knapp. Aber das haben wir ja in den letzten Wochen oft gehabt und viel daraus gelernt. Ich hoffe, wir können es in den nächsten Spielen ein wenig deutlicher machen“, sagte Chantal Laboureur nach dem anstrengenden 2:0-Sieg (24:22, 22:20), der den Einzug ins Achtelfinale bedeutete.
Nun ja, deutlicher wurde es nicht. Aber wieder hochspannend. Kampfgeist und Nervenstärke brachte gegen die Lokalmatadoren Joy Stubbe/Marleen Van Iersel aus den Niederlanden nach 44 Minuten und sechs Matchbällen einen 2:0-Sieg (22:20, 27:25). „Das war endlich mal wieder Volleyball, was wir gezeigt haben“, sagte Chantal Laboureur erleichtert und Julia Sude witzelte: „Scheinbar werden enge Schlussphasen zu unserer neuen Wohlfühl-Atmosphäre. Uns gefällt es. Nur unser Coach ist auf der Tribüne nahe einem Herzinfarkt.“
Am Freitagabend fiel dann die Entscheidung über das Turnier-Aus im Viertelfinale, erneut gegen die Spanierinnen Liliana Fernandez Steiner/Elsa Baquerizo McMillan. „Die Müdigkeit, die uns während der EM beschäftigt hat, betrifft ja nicht nur den Körper, sondern auch den Kopf. Aber was wir positiv aus der EM mitnehmen können, ist auf jeden Fall, dass wir nie aufgegeben, immer bis zum Ende gekämpft und alles versucht haben“, fasste Julia Sude den Auftritt zusammen.
Insofern kommt nun eine Woche Pause genau richtig. Anschließend trifft sich die Weltspitze in Wien, wenn dort am letztjährigen WM-Ort das Major-Turnier (1.-5. August) ausgetragen wird – als Fünf-Sterne-Turnier eines der höchst-dotierten Turniere (300 000 Dollar pro Geschlecht) auf der World Tour des Weltverbandes FIVB.


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