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StartSportDer Korkut-Effekt: Der Trainerwechsel beim VfB Stuttgart hat sich gelohnt

Der Korkut-Effekt: Der Trainerwechsel beim VfB Stuttgart hat sich gelohnt

SportDer Korkut-Effekt: Der Trainerwechsel beim VfB Stuttgart hat sich gelohnt

Der VfB Stuttgart hat sich in den vergangenen Wochen in absoluter Top-Form in der Fußball Bundesliga präsentiert. Unter dem neuen Trainer Tayfun Korkut hat der VfB zuletzt drei Spiele in Folge gewonnen und den Sprung aus dem Tabellenkeller geschafft. Aus der anfänglichen Skepsis gegenüber dem 43-jährigen ist binnen weniger Spiele eine regelrechte Euphorie geworden.

Drei Siege und ein Unentschieden aus den ersten vier Spielen, die bisherige Bilanz von Tayfun Korkut beim VfB Stuttgart kann sich durchaus sehen lassen. Der gebürtiger Stuttgarter wurde Ende Januar als Nachfolger von Aufstiegstrainer Hannes Wolf verpflichtet. Damals gab es viele Stimmen welche die Entlassung von Wolf als zu früh und hektisch bezeichnet hatten. Auch die Fans standen Neu-Trainer Korkut kritischer entgegen als dieser vermutlich gedacht hatte. Doch durch die jüngsten Erfolge hat Korkut bewiesen, dass er durchaus in der Lage ist, dem VfB neue Impulse zu geben. Aus den einstigen Kritikern und Skeptikern sind mittlerweile Korkut-Fans geworden.

Die Minimalisten aus Stuttgart
Während es zum Korkut-Debüt noch ein 1:1-Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg gab, konnte sich Stuttgart zuletzt gegen Borussia Mönchengladbach, den FC Augsburg und Eintracht Frankfurt durchsetzen. zwei von den drei Siegen feierte man in der heimischen Mercedes Benz-Arena. Alle drei Spiele wurden relativ knapp mit 1:0 gewonnen, doch im Abstiegskampf zählen nur Punkte – und die haben Korkut und sein Team im Februar kräftig gesammelt. 10 von möglichen 12 Punkten lautet die Ausbeute. In der Tabelle hat Stuttgart auf den ersten Blick nur einen marginalen Sprung von Platz 14 auf 12 gemacht. Schaut man jedoch etwas genauer hin, wird man feststellen, dass die Schwaben die Abstiegszone bereits erfolgreich verlassen haben. Vor der Wolf-Entlassung hatte Stuttgart lediglich einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz, nun sind es satte 6. Viel wichtiger, auch der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz ist deutlich größer geworden, 13 Punkte trennen den HSV und Platz 17 derzeit vom VfB Stuttgart.

Mit 30 Punkten nach 24 absolvierten Spielen ist Stuttgart auf einem sehr guten Weg, das Saisonziel Klassenerhalt deutlich vor dem letzten Spieltag zu erreichen. 40 Punkte reichen aus, um den Klassenerhalt zu schaffen und sollte der VfB sein Siegesserie weiter ausbauen, wird man dieses Ziel bereits im März erreichen. Auch den Sportwetten-Anbietern ist die positive Entwicklung beim VfB Stuttgart aufgefallen: Beim Wettanbieter Betway erhalten die Schwaben am 1. März eine Abstiegsquote von 6,50. Damit liegt man deutlich hinter Mannschaften wie Köln, dem Hamburger SV, Mainz und Werder Bremen. Der Klassenerhalt wäre für den VfB als Aufsteiger ein großer Erfolg.

Doch während die Fans in Euphorie verfallen, präsentiert sich ausgerechnet Tayfun Korkut als “Spielverderber”. Der Deutsch-Türke weiß ganz genau, dass er und seine Mannschaft eine gute Phase hinter sich haben, aber jeder Punkt und jeder Sieg harte Arbeit waren. Sobald das Team nachlässt, kann es wieder ganz schnell nach unten gehen. Korkut will erst feiern, wenn es soweit ist und bis dahin müssen noch mindestens zehn Punkte gesammelt werden.

Korkut ist kein Einzelfall in Stuttgart
Auch wenn die Erfolgsgeschichte von Korkut zu schön klingt um wahr zu sein, gab es diese schon des öfteren beim VfB Stuttgart. 2013 z.B. hat mit Thomas Schneider ein relativ Unbekannter und unerfahrener Nachwuchstrainer die Schwaben übernommen und binnen sechs Wochen von Platz 17 auf den 6. Rang hochgehievt. Damals träumten Fans und Verantwortliche in Stuttgart sogar wieder vom Europapokal, doch mittel- bzw. langfristig blieb auch Schneider erfolglos und musste seinen Platz im VfB-Mannschaftsbus nach nur 23 Spielen wieder räumen. Aktuell ist der 38-jährige Co-Trainer von Bundestrainer Joachim Löw bei der deutschen Nationalmannschaft.

2016 spielte sich ein ähnlicher Fall ab. Damals stand Jürgen Kramny im Mittelpunkt. Der 46-jährige trat die Nachfolge von Alexander Zorninger an, der die Stuttgarter erneut binnen weniger Wochen und einer Serie von acht Spielen ohne Niederlage in Folge auf Rang 6. brachte, aber auch Kramny schaffte es nicht die Anfangs-Euphorie und den Schwung in einen langfristigen Erfolg umzumünzen. Auch bei Kramny war nach 23 Spielen, ähnlich wie bei Schneider, Schluss in Stuttgart.

Es wird spannend zu sehen, ob sich Korkut gegen diesen “Anfangsfluch” beim VfB Stuttgart wehren kann. Was Korkut von seinen Vorgängern unterscheidet; dieser verfügt über deutlich mehr Erfahrung im Trainergeschäft und allen voran in der Bundesliga. Korkut stand bereits bei Hannover 96, dem 1. FC Kaiserslautern und Bayer Leverkusen an der Seitenlinie und weiß somit ganz genau, wie schnelllebig das Fußballgeschäft sein kann.


 

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