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StartAktuellVerabschiedung von Herrn Götz Georg Mauthe aus dem Gemeinderat

Verabschiedung von Herrn Götz Georg Mauthe aus dem Gemeinderat

AktuellVerabschiedung von Herrn Götz Georg Mauthe aus dem Gemeinderat

Möglingen.| Nach über 18 Jahren als Ratsmitglied beantragte Herr Götz Georg Mauthe das Ausscheiden aus dem Gemeinderat aus wichtigem Grund. In der Gemeinderatssitzung am 26.04.2018 wurde er von Frau Bürgermeisterin Rebecca Schwaderer als Gemeinderat verabschiedet.

Sie hob in ihrer Rede hervor, dass Herr Mauthe in den vergangenen 18 Jahren die Geschicke seiner Heimatgemeinde miterlebt, mitgestaltet und mitgelenkt hat. Ihm war sehr an einer zukunftsfähigen Entwicklung gelegen, was er mit seinem Engagement für die Aufstellung eines Gemeindeentwicklungsplans über die Fraktionsgrenzen hinaus gezeigt hat. Die Vorsitzende bedauerte, dass mit seinem Ausscheiden ein „alter Hase“ und damit ein großer Fundus an Wissen und Entwicklung der Gemeinde Möglingen ein Schatz an kommunalpolitischer Erfahrung verloren geht. Bis zuletzt hatte Herr Götz Georg Mauthe versucht, das Ehrenamt und den Beruf bestmöglichst unter einen Hut zu bringen.

Frau Schwaderer hob hervor, dass es in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr ist, sich über einen so langen Zeitraum von 18 Jahren im Gemeinderat zu engagieren. Dies verdient Respekt und Anerkennung, zumal Herr Mauthe als stellvertretender Bürgermeister repräsentative Termine zu übernehmen hatte. Herr Mauthe hatte sich für die Errichtung eines Kräutergartens am Leudelsbach eingesetzt und beim Aufbau tatkräftig mit angepackt.

Die Möglinger Bürgerinnen und Bürger haben Herrn Mauthe bei der Gemeinderatswahl am 24. Oktober 1999 erstmals ihr Vertrauen geschenkt und ihn zum Gemeinderat in seiner Heimatgemeinde gewählt.

Als Apotheker am Ort und Mitglied zahlreicher Vereine wie dem CVJM, dem Tennisclub Möglingen, der Skizunft, dem DRK, dem Kleeblatt-Förderverein und dem Krankenpflegeförderverein ist Herr Mauthe im Ort bestens bekannt und auch wertgeschätzt. Dies beweisen die nackten Zahlen. Gleich bei seiner ersten Wahl hat er es aufs Siegertreppchen geschafft, war mit beachtlichen 4146 Stimmen Stimmenkönig und hat diesen Rekord bei allen drei Wiederwahlen problemlos halten können.

Am Ratstisch hat Herr Mauthe das erste Mal am 2. November 1999 Platz genommen, als er von Bürgermeister Eberhard Weigele verpflichtet worden ist. Bürgermeister Eberhard Weigele hatte in seiner damaligen Rede zur Verpflichtung des neuen Gemeinderats ganz besonders darauf verwiesen, dass die dem Gemeinderat übertragenen Geschäfte nach der Gemeindeordnung uneigennützig und verantwortungsbewusst zu führen sind. Es dürfte nicht mal der Schein erweckt werden, dass eigene Interessen eine Rolle spielen könnten. Das öffentliche Wohl hat bei der Entscheidungsfindung immer im Vordergrund zu stehen.

Diesen Satz hat sich Herr Mauthe gut hinter die Ohren geschrieben. Frau Schwaderer hat ihn jetzt drei Jahre am Ratstisch erlebt und gespürt, das Wohl seiner Gemeinde und ihrer Bürgerinnen und Bürger liegt ihm am Herzen. Die Sache stand immer für ihn im Vordergrund. Herrn Mauthe war es immer wichtig, die Parteigrenzen hinter sich zu lassen und im guten Miteinander die bestmögliche Lösung für sein Möglingen zu suchen. Parteipolitische Spiele sind ihm fremd, dafür ist er zu offen, zu geradlinig, an der Sache orientiert und mit einem großen Gerechtigkeitssinn ausgestattet.

Seine Arbeit war auch bei kontroversen Auffassungen von Sachlichkeit und Fairness im Umgang miteinander geprägt. Seine Energie hat er zur Lösung von Sachfragen eingesetzt, wollte sie nicht für interne Konflikte, Rechthaberei oder kommunalpolitische Schachzüge vergeuden. Genau hier lag sein wunder Punkt; sobald die Politik Einzug in unsere Sitzungen gehalten hat, war mit ihm nicht gut Kirschen essen. Dies hat das ein oder andere Ratsmitglied am Tisch auch schon mal zu spüren bekommen.

Die Bürgermeisterin betonte, dass sie nicht immer einer Meinung waren. Viele Gespräche wurden um die Finanzen der Gemeinde geführt und die Frage eruiert, ob eine Null-Verschuldung das erstrebenswerte Ziel für eine Kommune ist oder doch besser in den Erhalt der Infrastruktur investiert werden sollte. Mit Schulden hat er sich im kommunalen Bereich schwer getan. Trotz allem hat er sich für den Bau der Gemeinschaftsschule ausgesprochen, hat entgegen der Meinung einiger seiner Fraktionskollegen auch für den Bau einer öffentlichen Bibliothek plädiert und damit das Jahrhundertprojekt mit einem Volumen von rund 20 Millionen Euro begrüßt und wohlwollend begleitet.

Dieses Bauprojekt sorgte vor dem Baubeschluss für zahlreiche Diskussionen. Die Nachsitzungen haben vielleicht auch ihren Beitrag dazu geleistet, dass dieses Vorhaben dann schlussendlich mit einem einstimmigen Baubeschluss an den Start gehen konnte. Eine wichtige Weichenstellung für den guten Verlauf dieses Bauprojekts.

Überhaupt waren die Nachsitzungen ihm immer sehr wichtig. Er war auch immer mit von der Partie. Hier wurden die Themen der Sitzungen nochmals diskutiert, Unstimmigkeiten ins rechte Licht gerückt und der Grundstein für gegenseitiges Verständnis und ein weiterhin gutes Miteinander gelegt. Frau Schwaderer hofft, dass die Tradition der Nachsitzungen in bewährter Weise fortgeführt wird.

Persönlich nutzte Frau Schwaderer die Verabschiedung, um sich herzlich bei Herrn Mauthe für seine Unterstützung bei ihrem Start als Bürgermeisterin in Möglingen zu bedanken. Schnell habe sie gemerkt, dass nach dem Motto „fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker“ bei ihm viele wertvolle Infos zu erhalten sind. Herr Mauthe kennt die örtlichen Gegebenheiten, die Geschichten, die Familienverhältnisse, vor allem die Menschen hier im Ort, so war sie zum Beispiel immer bestens vorbereitet für ihre Jubilarbesuche.

Frau Schwaderer bedauert, dass der Gemeinderat ein Mitglied verliert, das auf sachbezogene Arbeit und sachliche Diskussionen einen großen Wert gelegt hat. Sie bedankte sich im Namen des Gemeinderats, der Verwaltung, der Bürgerschaft und persönlich für das jahrelange Engagement und wünschte Herrn Mauthe alles Gute, vor allem beste Gesundheit und eine glückliche Hand für die beruflichen Herausforderungen.


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