von Bernhard Gaus
Eines der beiden Baden-Württemberg-Duelle in der 2. Liga steht für die Bietigheimer Handballer am 31. Spieltag auf dem Programm. Der Tabellenzweite trifft schon am Donnerstag (19.30 Uhr, EgeTrans Arena Bietigheim) auf die HSG Konstanz. Den aktuellen Tabellenstand wollen beide Teams in diesem Derby ausblenden.
So ganz wird das natürlich keinem der beiden Teams gelingen. Die Handballer vom Bodensee stehen aktuell nur dank des besseren Torverhältnisses auf einem Nichtabstiegsplatz, belegen Rang 16 vor dem punktgleichen EHV Aue. Und die SG BBM Bietigheim hat ihre Position am letzten Spieltag noch einmal verbessern können. Nach der Niederlage des härtesten Verfolgers VfL Lübeck-Schwartau bei den Rimpar Wölfen und dem ungefährdeten Sieg der SG BBM beim EHV Aue ist der Abstand auf Rang drei jetzt auf acht Zähler angewachsen.
Immer mehr seiner Trainerkollegen legen sich jetzt auf Bietigheim als zweiten Aufsteiger in die Bundesliga fest. Und man ahnt schon, dass das SG BBM-Coach Hartmut Mayerhoffer ziemlich unbeeindruckt lässt: „Wir halten uns an die Fakten. Durch ist man erst, wenn man auch den letzten Punkt geholt hat.“ „Business as Usual“ unterm Enz-Viadukt also in der Vorbereitung auf die Begegnung gegen Konstanz. „Wir gehen an dieses Spiel genauso heran, wie an jedes Spiel in dieser Saison. Deshalb kann ich nur dasselbe sagen, wie beispielsweise vor fünf Wochen schon oder zu Beginn der Saison. Wir denken von Spiel zu Spiel und konzentrieren uns ganz auf die nächste Partie.“
In 14 der letzten 15 Spiele klappte das vorzüglich, die SG BBM verließ den Platz als Sieger. Mehr Schützenhilfe als den Sieg in Aue wollen die Schwaben auch dem im Abstiegskampf befindlichen Team von HSG-Trainer Daniel Eblen nicht gewähren. Wobei der Respekt vor dem Konstanzer Spiel dem Bietigheimer Trainer anzumerken ist. „Das Hinspiel war umkämpft. Man hat dort schon gesehen, dass Konstanz in der Lage ist, es auch den Top-Teams schwer zu machen“, erinnert sich Mayerhoffer. Mit 36:32 blieb die SG BBM Sieger in einem torreichen Spiel. Und der Spielverlauf könnte sich auch am Donnerstag ganz ähnlich gestalten. „Konstanz ist eine Mannschaft, die immer Vollgas gibt, immer sehr physisch spielt und von allen Positionen Torgefahr ausstrahlt“, so Mayerhoffer. Wobei sicher die beiden gefährlichsten Rückraumwerfer Paul Kaletsch (185 Saisontore) und Mathias Riedel (104), sowie das Zusammenspiel mit Chris Berchtenbreiter am Kreis (87 Tore) hervorzuheben sind. „Konstanz wird die nötigen Punkte zum Klassenerhalt holen“, ist sich Mayerhoffer sicher. Die heimstarken Bodensee-Handballer werden besonders auf ihre noch ausstehenden vier Heimpartien setzen. Vor der Aufgabe in Bietigheim wird Daniel Eblen seine Truppe nochmal an das Gastspiel in der Vorsaison erinnern. In einer ähnlichen Konstellation entführte die HSG im Abstiegskampf mit einem 27:29-Erfolg überraschend die Punkte aus der Viadukthalle.
Beim Tabellenzweiten wird die personelle Situation vermutlich ein wenig angespannt bleiben. Die angeschlagenen Valentin Schmidt und Patrick Rentschler fehlten schon gegen Aue. Zudem mussten Max Emanuel und Felix König in dieser Trainingswoche kürzer treten. „Wir hoffen, dass der eine oder andere bis Donnerstag wieder soweit fit sein wird“, bemerkt Mayerhoffer. Vor eigenem Publikum will die SG BBM wie in den letzten Heimspielen den Grundstein mit einer starken Defensivleistung legen. Da wäre es natürlich Gold wert, wenn mit Kapitän Rentschler im Innenblock zu rechnen wäre. „Davon lebt unser Spiel. Wenn wir in einer aufmerksamen stabilen Abwehr die Bälle erobern können, kommen wir in unser Tempospiel“, sagt Mayerhoffer. Und eine erneut torreiche Partie zwischen beiden Teams würde kaum verwundern.
Das wäre dann ganz nach dem Geschmack der Bietigheimer Handballfans, die in dieser Saison schon eine ganze Reihe von begeisternden Heimspielen miterlebt haben. Weil am Freitag die Bietigheimer Steelers ihr zweites Heimspiel im Eishockey Play-Off Finale in der EgeTrans Arena spielen werden, musste die Partie gegen Konstanz kurzfristig auf den ungewohnten Donnerstag vorverlegt werden. Die SG BBM rechnet dennoch mit regem Zuschauerinteresse. Schließlich wird es in dieser Saison nicht mehr allzu viele Gelegenheiten geben, den Tabellenzweiten in der heimischen Arena zu erleben.